Im ehemaligen Bieler Fussballstadion Gurzelen hat am Samstag das erste Journalismusfestival der Romandie mit dem Titel «Presstival» stattgefunden. Das Publikum ist zahlreich erschienen. Die meisten waren Medienschaffende, aber nicht nur.
«Die Wette ist gewonnen», sagte Tristan Miquel, Präsident des Organisationskomitees, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Die Leute kamen trotz des schlechten Wetters und waren froh, gekommen zu sein. Es gab ein Bedürfnis von Medienschaffenden, sich zu sehen. Wir haben Lust auf eine zweite Ausgabe.»
Das Publikum entdeckte am Samstagmorgen ein Mediendorf rund um zehn Themenbühnen, auf denen mehr als 50 Veranstaltungen zu den verschiedensten Aspekten des Journalismus stattfanden. Medienschaffende hatten sie ehrenamtlich organisiert (persoenlich.com berichtete).
Mehr als 140 Redner aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland, waren für das Festival angemeldet. Es entsprach dem Wunsch der Medienschaffenden, in einem entspannten Rahmen über die Herausforderungen des Berufsstandes zu diskutieren, der eine turbulente Zeit durchlebt.
Geld von Berufsverbänden und Kanada
Der Tag wurde mit einem fiktiven Prozess eingeleitet. Zwei Journalisten eines Mediums wurden wegen Verleumdung angeklagt, weil sie im Rahmen einer Untersuchung einen Namen preisgegeben hatten. Mehr als 130 Personen verfolgten diesen Schauprozess.
Auf einer anderen Bühne ging es in Vorträgen um die Herausforderungen in der Informationsvermittlung, etwa den Vormarsch der Digitalisierung, sowie um Diversität in den Medien und um die Rolle der Künstlichen Intelligenz. Eine Sektion des Festivals drehte sich auch um Dokumentationen, eine andere um Podcasts, und eine Fotoausstellung gehörte ebenfalls zu Presstival. Mit einem Augenzwinkern wurden auch halbierte Portionen Rösti – samt Bildli vom Medienminister – serviert.
Finanziell konnte das Presstival auf die Unterstützung der Berufsverbände und Gewerkschaften der Branche zählen. Auch die kanadische Botschaft in der Schweiz unterstützte den Anlass. Für Kanada sei das Thema Medienförderung sehr wichtig, erklärte Botschafter Patrick Wittmann in einer Ansprache.
Das nächste Mal mit der Deutschschweiz?
Den Organisatoren war es wichtig, dass der Event festlich wird, betonte Tristan Miquel. «Wir wollten etwas Positives schaffen. Wir wollten ‹donner l’envie d’avoir envie›», zitierte er den Sänger Johnny Hallyday. Und wenn Deutschschweizer bei der nächsten Ausgabe mitmachen wollen, wären sie willkommen, fügte er gegenüber persoenlich.com hinzu. (sda/spo)