ETH Zürich klagt gegen Online-Magazin

Republik - Die Hochschule will vor dem Bezirksgericht Zürich eine Gegendarstellung erzwingen. Diese soll «äusserst umfangreich» sein, wie es in der «SonntagsZeitung» heisst. Die Klage richtet sich gegen eine Artikelserie in einem Mobbing-Fall.

Die ETH Zürich hat das Online-Magazin «Republik» beim Bezirksgericht Zürich eingeklagt, um eine Gegendarstellung auf dem Rechtsweg zu erzwingen, wie Recherchen der «SonntagsZeitung» ergeben (Artikel online nicht verfügbar). Es geht um eine Artikelserie, in der das Online-Magazin den Mobbing-Fall um die Professorin Marcella Carollo zum «Fall ETH» umdeutete. Die «Republik» habe diverse monierte Punkte «grossmehrheitlich abgelehnt», wie Sprecherin Franziska Schmid schreibt.

Das Online-Magazin bestätigt im aktuellen Newsletter selber, dass eine Klage eingegangen sei. «Die Recherche über gravierende Führungsmängel und Machtmissbrauch an der ETH Zürich hat die Hochschule aufgeschreckt, die Politik auf den Plan gerufen – und uns eine erste Klage eingebracht», heisst es im Newsletter. Dem Vernehmen nach sei die Gegendarstellung der Hochschule äusserst umfangreich, so die SoZ. Es gehe nicht um Details, sondern um wesentliche Punkte der Berichterstattung.

Gegen die ETH-Professorin Carollo werden von ehemaligen Doktorierenden gravierende Vorwürfe erhoben. Sie reichen von einer schikanösen Behandlung ihrer Mitarbeitenden über mangelhaftes Führungsverhalten bis hin zu Kontrollwahn. Mittlerweile hat die international renommierte Hochschule beim ETH-Rat die Entlassung der Professorin beantragt. Ein Novum in der Geschichte der ETH Zürich. (pd/cbe)