Frank A. Meyer attackiert Pietro Supino

Ringier - Die Schweizer Verleger würden mit der «medienpolitischen Erpressung» der SRG ihre Ehre verspielen, schreibt er im SoBli.

Der Publizist Frank A. Meyer argumentiert in seiner Kolumne im «SonntagsBlick» für ein Nein zur No-Billag-Initiative – und greift dabei Pietro Supino, Präsident des Verbands Schweizer Medien und Tamedia-Verleger, scharf an. Er sei der «Anführer der Treibjagd auf das Schweizer Radio und Fernsehen».

Er präsidiere eine Vereinigung, deren Ziel doch die Pflege einer Medienlandschaft sein müsste, die dem so komplex gegliederten Land gerecht werde und seiner so besonderen Demokratie dienlich sei. Hinsichtlich dessen müsste man davon ausgehen, so Meyer weiter, dass verantortungsbewusste Verleger den Einsatz der SRG fürs eidgenössische Ganze respektieren und unterstützen.

Auf Angriffskurs

«Man müsste. Aber dem ist nicht so – nicht mehr so: Der Präsident der Verleger hat den VSM längst zum Instrument seiner Tamedia-Interessen zugerichtet und auf Angriffskurs gegen die SRG gebracht», schreibt er.

Wie das gehe, werde eben gerade vorexerziert. Sie die SRG nicht einverstanden mit Forderungen von Tamedia, die als Forderungen des Verlegerverbandes ausgegeben werden, drohe der Verband, No Billag nicht abzulehnen (persoenlich.com berichtete). Laut Meyer darf man dieses Vorgehen auch «eine me­dienpolitische Erpressung» nennen. Leider seien es die Schweizer Verleger, die mit diesem durchsichtigen Treiben ihre Ehre verspielten.

Vermehrte Kritik von Ringier

Es ist nicht das erste Mal, dass in einem Ringier-Titel scharf gegen Tamedia und Pietro Supino geschossen wird. Kurz vor Weihnachten kaufte der Verlag das Vermarktungsunternehmen Goldbach (persoenlich.com berichtete). Anfang Jahr nannte der «Blick» Supino den «helvetischen Mattscheibenkönig», würde «No Billag» im März angenommen. Dann hätte Tamedia nämlich das Monopol auf Fernsehwerbung (persoenlich.com berichtete). Am Samstag äusserte sich Christian Dorer, Chefredaktor der «Blick»-Gruppe, in einem Kommentar zum vermehrten Mal zu «No Billag» und schrieb: «Tamedia würde mit dem Untergang der SRG viel Geld verdienen.»

Christoph Zimmer, Kommunikationschef von Tamedia, äusserte sich Mitte Januar in einem Blogpost auf persoenlich.com dazu und schrieb: «Der Deal von Goldbach und Tamedia steht in keinem Zusammenhang mit der Initiative, sondern ist rein unternehmerisch motiviert.» (wid)