Güzin Kar beendet ihre Tagi-Kolumne

Tamedia - Sie wolle «keines dieser monothematischen Kolumnenfossile werden, die dasselbe in 800 Variationen schreiben».

von Edith Hollenstein
Nach viereinhalb Jahren ist Schluss: Güzin Kars letzte Tagi-Kolumne ist letzte Woche erschienen. Mit «Von Girls und Grosis» beendet die Autorin und Filmemacherin ihr Engagement bei den Tamedia-Titeln (darunter «Tages-Anzeiger» und «Bund») «aus zeitlichen Gründen», wie sie auf Anfrage von persoenlich.com sagt. Aktuell drehe sie die zweite Staffel von «Seitentriebe». Daneben habe wenig anderes Platz. «In Helsinki, wo ich Anfang Monat den European Script Award für das Drehbuch zur Serie entgegennahm, erhielt ich zudem die Anfrage eines ausländischen Senders zur Entwicklung einer neuen Serie, die mich interessiert», so Kar.

Kar startete im Februar 2014 als Tagi-Kolumnistin. «Erst schrieb ich wöchentlich, seit letztem Jahr zweiwöchentlich. Ich glaube, das ist genug. Ich will keines dieser monothematischen Kolumnenfossile werden, die dasselbe in 800 Variationen schreiben. Als Kolumnistin muss man sich ab und an neu erfinden», so die Autorin.

Es gebe keine andere Verpflichtung. Erstmal geniesse sie die Pause. Kar dazu: «Ich glaube aber nicht, dass ich es allzu lange ohne Kolumne aushalte. Dafür schreibe ich zu gern». Eine der Kolumnen, die am meisten bewegten, war laut der Autorin «Nicht einmal im Dunkeln anfassen» über sexistische Bemerkungen in Kommentarspalten. Kar sagt: «Die allermeisten freuten sich im übrigen nicht über die Inhalte, sondern über meine Sprache, was ich toll finde.»