«Hässliche» Werbung flutet News-Apps

Tamedia - Wegen viel zu viel Werbung haben die Leser von «20 Minuten» und Co. nur unter erschwerten Bedingungen Nachrichten lesen können. Eine Hack-Attacke wird ausgeschlossen.

von Christian Beck

Am Dienstagabend wurden Leser der News-Apps von Tamedia – wie zum Beispiel «20 Minuten» – auf ihren Smartphones vorübergehend mit Werbung dauerberieselt. «Die Leserinnen und Leser bekamen vorübergehend Werbung zu sehen, welche Tamedia normalerweise nicht zulässt – sowohl inhaltlich als auch formell, beispielsweise hässliche Gaming Ads als Pop-up-Format», bestätigt Sylvia Epaillard, COO Digital Advertising Services bei Tamedia, auf Anfrage von persoenlich.com. Der Zugang zum Inhalt sei durch Werbung gestört worden. Diese hätte teils den Eingangsscreen und den Text bedeckt und hätte mühsam weggeklickt werden müssen.

Rund eine Stunde lang dauerte das Fiasko. «Die Kanäle der Werbebuchung waren quasi alle offen. Daher kam es bei jedem Öffnen der App und an vielen Werbepositionen zu Werbeauslieferungen», so Epaillard weiter. Normalerweise seien in den News-Apps von Tamedia selten alle Werbepositionen gleichzeitig belegt. «Denn wir akzeptieren nur qualitativ hochwertige Anzeigen.»

Die Werbeflut sorgte schliesslich auch für Reklamationen. «Da der ganze Störfall allerdings weniger als eine Stunde aktiv war, war das Ausmass relativ gering. Wir konnten hier schnell eingreifen und die Auslieferung stoppen.» Die Ursache für die Dauerwerbesendung werde noch abgeklärt. «Eine Hack-Attacke auf die Tamedia-Sites ist jedoch auszuschliessen. Vielmehr handelt es sich um einen Störfall in den programmatischen Systemen direkt», sagte Epaillard. Über diese durch externe Dienstleister zur Verfügung gestellte Technologien wird Werbung automatisiert abgewickelt.