Juan Moreno über sein Buch und Claas Relotius

Fall Relotius - Der Journalist hat die Lügen des Starreporters aufgedeckt. Für die Medienbranche sei der Fall Relotius noch lange nicht aufgearbeitet, sagt er der «Schweiz am Wochenende». Für viele beim «Spiegel» sei er das Symbol für den grössten Gau in der Geschichte des Magazins.

«Tausend Zeilen Lüge» heisst das Buch von Juan Moreno, das Mitte September veröffentlicht wurde. Darin beschreibt der deutsche Journalist, wie er Claas Relotius und seinen Lügen auf die Schliche kam. Einen Teil davon erzählt er im Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Zum Beispiel, dass ihm seine Vorgesetzten beim «Spiegel» lange nicht geglaubt hatten. Oder, dass er am Schluss selbst in die USA reiste, um Protagonisten in einer Reportage von Relotius zu überprüfen.

«Für die Medienbranche ist der Fall Relotius noch lange nicht aufgearbeitet. Relotius hat das Urvertrauen in die Medien weiter zerstört», sagt Moreno im Interview. Moreno arbeitet nach wie vor als freier Journalist für das deutsche Nachrichtenmagazin. «Die Leute verhalten sich professionell freundlich», sagt er. Für viele sei er das Symbol für den grössten Gau in der Geschichte des Magazins. Die seien aber froh, wenn er solche Interviews wie dieses hier nicht mehr allzu oft führe. (pd/wid)