Kritik an Bericht über Rotkreuz-Gala

Glanz & Gloria - Die SRF-Sendung habe Gäste des Spendenanlasses in St. Moritz an den Pranger gestellt, sagt Organisator Siro Barino. SRF dementiert: «Der Beitrag ist weder tendenziös, geschweige denn sexistisch.»

von Christian Beck

Zum zweiten Mal hat am Samstag die Gala des Schweizerischen Roten Kreuzes in St. Moritz stattgefunden. Dank der Auktion, Spenden und einer Tombola konnte ein Reingewinn von über 671’000 Franken erzielt werden. Unter dem Titel «Rotkreuz-Gala: Spendable Promis – doch wofür bloss?» berichtete die SRF-Sendung «Glanz & Gloria» am Montagabend über den Anlass. Der Beitrag zeigte, dass nicht alle Spender Bescheid wissen, wohin ihr Geld eigentlich fliesst.


Über diesen «G&G»-Beitrag nervt sich Siro Barino, Gründer und Organisator der Swiss Red Cross Gala. «Mit dem gleichen Grundton ‹Ihr Schönen und Reichen habt so viel Geld, ihr wisst nicht einmal wofür ihr es spendet› wird ein Gala-Gast nach dem anderen ‹vorgeführt›. Im Mittelalter war dies der Pranger», schreibt er auf seinem Facebook-Account. Überdies sei der Beitrag auch noch sexistisch.

«Jedenfalls hat es ‹G&G› mit diesem tendenziösen Beitrag geschafft: Der eine oder andere Prominente wird es sich zweimal überlegen, an einen Anlass zu gehen, wo ‹G&G› Fragen stellt», so Barino. Im besten Fall habe «Glanz & Gloria» weniger Prominente vor der Kamera, im schlechtesten Fall habe das Schweizerische Rote Kreuz weniger Spenden für Menschen, die das Geld dringend nötig gehabt hätten.

Barino stellt auf Facebook die Frage, wer solche Sendungen künftig finanzieren würde, sollte die No-Billag-Initiative angenommen werden: «Etwa die Unternehmen und Wirtschaftsexponenten, welche so lustig in die Pfanne gehauen wurden?»

SRF dementiert

Anderer Meinung als Barino ist das Schweizer Fernsehen. «Der Beitrag ist weder tendenziös, geschweige denn sexistisch», sagt SRF-Sprecher Stefan Wyss auf Anfrage von persoenlich.com.

Die Frage nach dem Spendenzweck sei völlig legitim und stelle die Veranstaltung auch nicht in Frage. Wyss: «Im Gegenteil, der gute Ruf und die Leistungen des Roten Kreuzes, die auch mit entsprechenden Spenden gewürdigt wurden, werden im Beitrag explizit herausgehoben.» (cbe)