08.08.2022

Soirée Médias

Medienprominenz feiert am Filmfestival Locarno

Zum ersten Mal organisierte der Verband Schweizer Medien einen Empfang am Filmfestival in Locarno. Medienministerin Simonetta Sommaruga sprach über die Energiekrise und die verlorene Abstimmung zum Mediengesetz.
Soirée Médias: Medienprominenz feiert am Filmfestival Locarno
Medienministerin Simonetta Sommaruga an der Soirée Médias am Filmfestival Locarno. (Bilder: zVg)

Grossaufmarsch der Medien-, Politik- und Kulturprominenz bei der Soirée Médias am letzten Samstag am Filmfestival Locarno. Der Anlass des Verbandes Schweizer Medien (VSM), der dieses Jahr zum ersten Mal durchgeführt wurde, wurde von den beiden künftigen Präsidumsmitgliedern Ladina Heimgartner, Head of Global Media Ringier, und Ursula Nötzli, Kommunikationschefin TX Group, präsentiert.

Unter den Gästen befanden sich unter anderem Grossverleger Peter Wanner, NZZ CEO Felix Graf, Präsident Kommunikation Schweiz Jürg Bachmann, Kommunikationsprofi Peter Hartmeier, Ex-SRG-Boss Roger de Weck, Bakom-Chef Bernard Maissen, Nationalrat und Präsident Cinésuisse Matthias Aebischer, Ex-Geschäftsführer 20 Minuten Marcel Kohler, aber auch die Waadtländer Regierungsrätin Isabelle Moret, die Ständerätin Maya Graf sowie die Nationalrätinnen Tiana Angelina Moser und Marianne Binder. Die Wirtschaft wurde durch Monika Rühl, Geschäftsführerin von Economiesuisse, vertreten. Auch anwesend waren die Satiriker Patti Basler und Fabian Unteregger, die Regisseurin Natascha Beller sowie die beiden Schriftsteller Lukas Bärfuss und Thomas Meyer, wobei Letzterer auf der Bühne mit Blick-Chefredaktor Christian Dorer diskutierte und von den Anwesenden einen spontanen Fleischverzicht forderte, was aber nicht eingehalten wurde.

Medienvorlage zu «überdimensioniert»

Erklärtes Ziel der Veranstaltung war es, die verschiedenen Branchen näher zu bringen. Erster Höhepunkt war das Referat von Festivaldirektor Marco Solari, der ein äusserst engagiertes Plädoyer für das Tessin hielt. «Eine Schweiz ohne Tessin», so der 78-Jährige, sei nicht überlebensfähig. Die Anwesenden, praktisch ausnahmslos Nicht-Tessiner, quittierten dies mit einem kräftigen Applaus.

Der Hauptgast des Abends, Medien- und Energieministerin Simonetta Sommaruga, kam kurz auf die Energiekrise, die Zusammenarbeit im Bundesrat und die aktuelle Mediensituation zu sprechen. Wenn man den Medien während der Pandemie vorgeworfen habe, sie seien zu staats- und obrigkeitsgläubig, so seien sie dies jetzt sicher nicht mehr, so die Medienministerin, die ihr Referat mit dem doppelbödigen Satz «Ich habe Energie. Und Sie?» begann und eine Annäherung an Europa forderte.

Es stimme nicht, dass der Bundesrat mit «House of Cards» vergleichbar sei, so Sommaruga, vielmehr herrsche «Mais im Bundeshuus». Damit nahm die Medienministerin auf einen populären Filmtitel Bezug. In ihrer Ansprache kam sie noch kurz auf die verlorene Medienförderungsabstimmung vom Frühjahr zu sprechen. Der Bundesrat habe es mit den Medien gut gemeint, so die Bundesrätin, das Parlament aber zu gut. Das Ganze sei wohl zu «überdimensioniert» gewesen, so die Einschätzung Sommarugas. Es brauche aber in Zukunft eine verstärkte Zusammenarbeit unter den einzelnen Medien und dem Staat, um gegenüber den amerikanischen Techkonzernen zu bestehen. (ma)



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