Journalisten mögen nationalkonservative Parteien nicht besonders. Auch nationalistische, EU-skeptische oder libertäre Parteien stehen nicht hoch im Kurs. Auf der anderen Seite stehen Medienschaffende besonders auf grüne, feministische und EU-freundliche Parteien. Auch traditionelle linke Ideologien wie der Sozialismus und seine Varianten werden allgemein positiv bewertet.
Dies ist das Ergebnis einer Studie, die in der Zeitschrift Schweizer Monat vorgestellt wird. Ausgewertet wurden Umfragedaten über das Wahlverhalten von Journalisten in 17 westlichen Ländern – darunter auch die Schweiz. «Unsere Ergebnisse sind nicht sehr überraschend», stellte Studien-Co-Autor Emil O. W. Kirkegaard in seinem Artikel im Schweizer Monat fest.
Umfragedaten aus 17 westlichen Ländern zeigen, dass Journalisten mehr als doppelt so feministisch und grün eingestellt sind wie die allgemeine Wählerschaft.
— Ronnie Grob (@ronniegrob) December 7, 2021
Umgekehrt ist die Wählerschaft mehr als doppelt so EU-skeptisch und libertär eingestellt.https://t.co/ERW6WlZIa0 pic.twitter.com/jhrCJK8IC9
Für den Mangel an «akademischen Studien über die Voreingenommenheit der Medien» hat Kirkegaard eine Erklärung: «Warum sollte ein normaler, linksorientierter Wissenschafter, der in der Medienwissenschaft tätig ist, die Voreingenommenheit der Medien untersuchen, wenn man vermutet, dass die Schlussfolgerung lauten würde, dass sie eher links sind?» Der Wissenschafter würde zur Zielscheibe seiner Kollegen, und über die Studie würden wahrscheinlich rechtspopulistische Medien berichten, «die der Forscher nicht mag, und das könnte ihm Ärger mit studentischen Aktivisten einbringen». (cbe)