Neun Beanstandungen wegen Kovi-Sendung

Deville - Der Satireshow wird vorgeworfen, sie beeinflusse die Abstimmung über die Konzernverantwortungsinitiative. «Deville» sei kein Informations-, sondern ein Satireprogramm, entgegnet SRF der Kritik.

Die Satiresendung «Deville» vom Sonntag widmete sich hauptsächlich der Konzernverantwortungsinitiative, über die am Wochenende abgestimmt wird. Dominic Deville griff Schweizer Konzerne unter anderem wegen Umweltverschmutzung oder Kinderarbeit im Ausland an. Dies führte bis am Montagabend zu drei Beanstandungen, wie die CH-Media-Titel berichteten. Am Dienstagabend waren es bereits neun, wie Esther Girsberger, Co-Leiterin der Ombudsstelle, auf Anfrage mitteilte. Die Eingaben monieren eine ungerechtfertigte Beeinflussung der Abstimmung. 

SRF sieht das anders: «Deville» als Satireformat behandle die Themen des aktuellen Geschehens. Dazu zähle auch die Konzernverantwortungsinitiative, sagt SRF-Mediensprecherin Eva Wismer gegenüber CH Media. Es liege in der Natur der Sache, dass in der Satire Themen pointiert besprochen würden. «Wichtig ist, dass Satire als solche erkennbar ist. Das ist bei ‹Deville› gegeben», fügt sie an.

Nach den publizistischen Leitlinien von SRF müssen Beiträge in der Woche vor Abstimmungen zwingend ausgewogen sein. Daran habe sich das Schweizer Fernsehen gehalten, so Wismer weiter. Bei «Deville» sei das zwar nicht der Fall gewesen, aber die Sendung sei ein Satireprogramm und kein Informationsformat. Man könne argumentieren, dass die Freiheit der Kunst gelte. (wid)