Plattform verklagt Inside Paradeplatz

ElleXX - Zwischen dem Frauen-Start-up und dem Finanzportal beginnt ein Rechtsstreit. Für die Wirtschaftsjournalistin und CEO Patrizia Laeri ist klar: Man wolle dem Unternehmen Schaden zufügen.

Wegen eines Artikels der Internetzeitung Inside Paradeplatz hat ElleXX, das Finanz-Start-up für Frauen, Klage eingereicht. Auslöser für den Eklat war ein Artikel auf der Website des Wirtschaftsportals. Der Text ist am 4. Januar 2022 mit dem Titel «Laeris Frauen-Fonds sinkt: Hey, who cares?» erschienen.

Darin wirft der Autor des Artikels, Beni Frenkel, dem Unternehmen vor, Anlegerinnen würden mit dem Tracker-Zertifikat namens «elleXX Gender Equality Basket» ihr Geld verlieren. Seit 18. Oktober 2021, als das Zertifikat an den Start ging, habe es bis Ende 2021 einen Kursverlust von 1,9 Prozent verzeichnet, so Frenkel. Zudem betrage die jährliche Verwaltungsgebühr des Zertifikats 1,1 Prozent und es falle vier Mal im Jahr eine Rebalancing-Gebühr von 0,1 Prozent an, heisst es weiter.

Auch an Patrizia Laeris YouTube-Wirtschaftssendung «#DACHelles» von Anfang 2021 lässt der Autor kein gutes Haar: «Keine Rakete, sondern ein Frauenfurz» sei die Sendung gewesen.

«Geschäftsschädigend» und «sexistisch»

Für ElleXX sind die Anschuldigungen ein Fall für die Justiz. Das Finanz-Start-up bezeichnet den Artikel in einer Mitteilung als «potenziell geschäftsschädigend» für das junge Unternehmen. Der Autor suggeriere, dass die Finanzmedienplattform erfolglose und unseriöse Geschäfte mache, so Laeri. Die Intention, die dahinterstecke, sei für sie klar: «Dem Start-up soll Schaden zugefügt werden.»

Zudem sei der Artikel «persönlichkeitsverletzend und sexistisch» gegenüber Patrizia Laeri, heisst es in der Stellungnahme von ElleXX weiter. Mit den Anschuldigungen sei Laeri «auf übelste Weise gedemütigt» worden. Frenkel bezeichnete Laeri in seinem Artikel als «Seite-3-Girl» und eine «Rakete». Es sei nicht das erste Mal, dass man es mit diffamierenden Anschuldigungen von Inside Paradeplatz zu tun habe, so ElleXX.

Ein zivilrechtliches Massnahmengesuch sei gegen Inside Paradeplatz und gegen Beni Frenkel bereits eingereicht worden. Näheres dazu möchte Patrizia Laeri vorerst allerdings nicht verraten, solange kein Gerichtsbescheid vorliege, sagte sie gegenüber persoenlich.com.

Von einer Klage wisse der Herausgeber von Inside Paradeplatz Lukas Hässig bislang nichts, wie er gegenüber persoenlich.com erklärte.

Beni Frenkel meint seinerseits zu den Behauptungen im Artikel: «Patrizia Laeri wurden detaillierte Fragen gestellt, die sie nicht beantworten wollte.»

Über den weiteren Verlauf des Streits wird persoenlich.com berichten. (mj)