Printausgabe der «Ostschweiz am Sonntag» wird eingestellt

NZZ Regionalmedien - Ab November erscheint die Zeitung nur noch als E-Paper. Zudem spart der Verlag beim Korrektorat. Es kommt zu Kündigungen.

Die gedruckte Ausgabe der «Ostschweiz am Sonntag» wird per Ende Oktober eingestellt. Der Titel erscheint weiterhin als E-Paper, wie es in einer Mitteilung der NZZ heisst. Ausgewählte Artikel aus dem Sonntagstitel werden auch auf tagblatt.ch veröffentlicht. Die NZZ-Regionalmedien sparten damit die hohen Druck- und Vertriebskosten ein, ohne beim publizistischen Angebot Abstriche zu machen. Ein Personalabbau bei der Publizistik sei aufgrund dieser Massnahme nicht vorgesehen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Inhalte der «Ostschweiz am Sonntag» seien für alle Abonnenten des «St. Galler Tagblatts» und seiner Partnerzeitungen zugänglich.

Die Digitalprodukte sollen zudem über eine engere Zusammenarbeit mit den eigenen Radio- und insbesondere TV-Sendern gestärkt werden. In der Ostschweiz rückt das Portal «FM1Today» näher an das Portal tagblatt.ch heran, wobei sich «FM1Today» weiterhin auf eine jüngere Zielgruppe fokussiert. Im Frühsommer des nächsten Jahres sollen die Newsportale der NZZ Regionalmedien neu lanciert werden. Zudem ist die Einführung einer Bezahlschranke geplant.

«Die Einstellung der gedruckten Ausgabe der ‹Ostschweiz am Sonntag› ist zwar in erster Linie eine Sparmassnahme», wird Jürg Weber, Leiter Regionalmedien der NZZ-Mediengruppe, in der Mitteilung zitiert. Gleichzeitig nutze man den Schritt aber, um die Digitalstrategie voranzutreiben.

Einsparungen beim Korrektorat

Die «Zentralschweiz am Sonntag» mit ihrer deutlich höheren Auflage erscheint weiterhin im Print. Dagegen sehen sich die NZZ Regionalmedien vor dem Hintergrund des stark rückläufigen Printwerbemarkts gezwungen, Anpassungen beim Korrektorat vorzunehmen. Ein Teil der Texte wird künftig nicht mehr in Luzern oder St. Gallen, sondern von einem externen Anbieter gelesen. Die Endkontrolle erfolge weiterhin intern.

Der Schritt hat die Kündigung von fünf Mitarbeitenden aus dem Bereich Verlagsservices und Druck zur Folge, der insgesamt rund 300 Mitarbeitende umfasst. Vier weiteren Mitarbeitenden wird eine frühzeitige Pensionierung angeboten. «Wir sind mit diesen Kolleginnen und Kollegen im Gespräch, um die Folgen dieser Entscheidung so gut es geht zu mildern», betont Daniel Ettlinger, Leiter Verlagsservices und Reichweitenmedien. (pd/wid)