Project R appelliert an die Nationalräte

Medienförderung - Das Online-Magazin «Republik» werde oft als Beispiel für ein sich selbst finanzierendes Online-Medium herangezogen. Das sei Unfug.

Auch Project R, die  also die Herausgeberin der «Republik», unterstützt das Massnahmenpaket des Bundesrats zur Förderung der Medien. In einem «Republik»-Artikel vom Donnerstag schreibt Mit-Gründerin und Genossenschaftspräsidentin Clara Vuillemin, dass die «Republik» kein gültiges Argument dafür sei, dass es die Onlineförderung, als eine der drei geplanten Medienförderungsmassnahmen, nicht brauche. Sie sieht es deshalb als ihre Verantwortung, sich klar für das neue Mediengesetz auszusprechen. «Nicht zuletzt weil das Gesetz in eine Richtung zu driften droht, die für die Zukunft der Branche zerstörerisch ist».

Ein Massnahmenpaket ohne Onlineförderung sei verheerend, «da die reine Förderung von Print pure Strukturerhaltung ist», so Vuillemin. Man investiere in die Vergangenheit und «töte damit alles Neue».

Die «Republik» tauge nicht als Beispiel für die ganze Branche, denn das Dasein als rein leserfinanziertes Unternehmen sei «ein ewiger Kampf». «Wir streben dieses Jahr eine Erneuerungsrate von 75 Prozent an – ein ehrgeiziges Ziel. Was bedeutet, dass wir im kommenden Geschäftsjahr 6250 neue Verlegerinnen überzeugen müssen – nur um nicht zu schrumpfen. Und im Jahr darauf wieder», so Vuillemin.

Die Autorin bittet schliesslich gar die Leser um Hilfe: «Sollten Sie zufällig National­rätin sein oder in den nächsten Tagen mit einem National­rat zu Mittag essen – belästigen Sie die Dame oder den Herrn mit unseren Argumenten.»

Am 10. September wird der Nationarat entscheiden, ob er die Abspaltung der Onlineförderung gutheisst. (eh)