Rainer Stadler kritisiert die Kritiker

Umzug Radiostudio Bern - Die Argumentation der Verteidiger des Berner Radiostudios sei «teilweise dünkelhaft». Die SRG müsse die Mittel wirtschaftlich einsetzen.

Rainer Stadler findet in der «Neuen Zürcher Zeitung» deutliche Worte an die Gegner der geplanten Verlegung des Radiostudios von Bern nach Zürich. «Der in Bern herrschende Dünkel, nur dort könne journalistische Spitzenqualität garantiert werden, ist unangebracht», schreibt der Medienjournalist in einem Kommentar. «Im Widerstand manifestiert sich der altbekannte Anti-Zürich-Reflex.». Doch auch die Berner Standortpolitiker sollten die Fakten im Auge behalten, so Stadler. «Falls Arbeitsplätze nach Zürich verlagert werden, wird die SRG in der Bundesstadt weiterhin eine stattliche Anzahl von Journalisten beschäftigen.» Finanziert würden mehr als 60 Stellen.

Die SRG sei nicht verpflichtet, «ihre Arbeitsplätze so zu streuen, dass jede Region einen ‹gerechten› Anteil an Stellen» bekomme. Vielmehr müsse der Betrieb wirtschaftlich geführt werden. Eine Konzentration in Zürich berge zwar publizistische Gefahren, sei angesichts der bestehenden Infrastrukturen aber naheliegend. Dies sei besser als ein Abbau im redaktionellen Bereich. Und schliesslich könnte «eine grössere Distanz zum Politikbetrieb den Angeboten förderlich sein», so Stadler. (cbe)