Regierungskritische Journalisten verurteilt

Medienfreiheit in der Türkei - Ein Istanbuler Gericht hat sieben Angestellte einer Zeitung wegen Terrorvorwürfen zu Haftstrafen verurteilt.

Ein Gericht in Istanbul hat sieben Angestellte der Oppositionszeitung Sözcü wegen Terrorvorwürfen zu verurteilt. Die meisten sind Journalisten.

Sie hätten der Bewegung um den Prediger Fethullah Gülen geholfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag. Die Regierung macht Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich. Die Strafen liegen zwischen gut zwei und rund dreieinhalb Jahren.

Der Chefredaktor Metin Yilmaz wurde zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Er erklärte in einem auf der Webseite der Zeitung veröffentlichten Bericht, man habe das Urteil erwartet: «So eine Entscheidung bekommt man eben von so einer Justiz.» Der Anwalt von Sözcü, Celal Ülgen, nannte das Urteil rechtswidrig und sprach von der Einschüchterung aller Medien. Die Zeitung werde Einspruch einlegen.

Seit dem Putschversuch geht die türkische Regierung scharf gegen angebliche Verdächtige, aber auch Regierungskritiker vor. Viele Medienhäuser wurden geschlossen, andere auf Regierungslinie gebracht. (sda/dpa/lol)