SoZ-Chefredaktor stellt sich gegen Initiative

No Billag - Die SRG liesse sich zu grossen Teilen durch privates TV ersetzen. «No Billag» sei dennoch schlecht für das Land, schreibt Arthur Rutishauser.

Viele der Aufgaben, welche die SRG im Auftrag des Staates übernommen hat, könnten die Privaten auch übernehmen, schreibt «SonntagsZeitung»-Chefredaktor Arthur Rutishauer in einem Kommentar in der aktuellen Ausgabe. Horrorszenarien wie etwa die Behauptung, dass ohne SRG niemand mehr das Lauberhornrennen übertragen würde seien natürlich Quatsch.

Dabei bezieht sich Rutishauser auf die Aussagen von Roger Elsener, Geschäftsführer des Bereichs TV und Radio, bei den AZ Medien. In derselben Ausgabe sagte dieser: «Wir könnten die Produktionskosten der Lauberhorn- Skirennen grundsätzlich stemmen und sie übertragen.» Voraussetzung sei die Übernahme des gesamten Weltcups. Denn so könnte man im Gegenzug für wenig Geld jene Rennen ausstrahlen, die im Ausland produziert werden.

Dennoch wäre es laut Rutishauer «für die Schweizer Demokratie keine gute Sache», das Experiment «No Billag» zu wagen. In Zeiten, in denen in der Medienbranche eine radikale Konsolidierung stattfinde, sei jede unabhängige Stimme wichtig, die den Mächtigen im Staat und in der Wirtschaft auf die Finger schaue. Vor allem in den Randregionen, in denen es in 10 Jahren vielleicht kaum mehr Zeitungen gebe. Ohne SRG, die mehr bringe als nur das Allernötigste, werde dort die Debatte sonst nur noch über Facebook-Bubbles erfolgen, ohne jede Auseinandersetzung mit Minderheiten und Andersdenkenden. (wid)