15.09.2018

SRG

Sparpläne betreffen auch Romandie

Ein ähnliches Szenario wie in Bern wird möglicherweise bald in Genf Realität: Wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet, könnte auch der TV-Standort Genf dem SRG-Sparprogramm zum Opfer fallen.
SRG: Sparpläne betreffen auch Romandie
Die Zukunft des RTS-Fernsehstudios in Genf ist ungewiss. (Bild: Keystone/Salvatore Di Nolfi)

Die SRG-Führung will den Grossteil der Redaktionen des Radiostudios Bern nach Zürich verlegen und somit drei Million Franken jährlich sparen (persoenlich.com berichtete). Dagegen regt sich heftiger Widerstand seitens der Radiomitarbeitenden und der Berner Politiker: Am 30. August haben rund 1000 Leute auf dem Berner Bundesplatz gegen den geplanten Umzug protestiert.

Nun berichtet die «Schweiz am Wochenende» (Artikel kostenpflichtig), dass SRG-Generaldirektor Gilles Marchand auch in seiner Heimat, der Westschweiz, ähnliche Zentralisierungspläne habe. In der Romandie gilt sei 1959 folgende Standortregelung: In Genf produziert die SRG das Fernsehen, in Lausanne das Radio.

Umzug des TV-Studios nach Lausanne möglich

Auf dem Gelände der ETH Lausanne eröffnet das Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS) ungefähr im Jahr 2023 einen neuen Bau im Wert von rund 100 Millionen Franken. Laut «Schweiz am Wochenende» befürchten RTS-Mitarbeiter, dass mit der Eröffnung des neuen Medienzentrums der Fernsehstandort Genf verschwinden könnte. Dabei beruft sich das Blatt auf die Zeitung «La Liberté», die zwei Quellen zitiert, die von «einem möglichen Umzug von Teilen der Genfer TV-Produktion – namentlich der Infoabteilung – nach Lausanne» sprechen.

Die SRG will dieses Gerücht nicht dementieren: Die Immobiliensituation werde «in allen Regionen» geprüft, sagt SRG-Kommunikationschef Edi Estermann gegenüber der «Schweiz am Wochenende». Ziel ist laut Estermann, die insgesamt genutzte Fläche der SRG-Sender um 25 Prozent zu reduzieren. Diese Überprüfungen fänden somit auch bei RTS statt.

Protest aus der Politik wird bereits laut

Genfer Politiker kündigen gemäss «Schweiz am Wochenende» schon jetzt Widerstand an, falls das TV-Studio in Genf vom Immobilien-Sparprogramm der SRG betroffen sein sollte: «Das lassen wir nicht mit uns machen. Wir werden kämpfen wie die Berner», wird SP-Nationalrat Manuel Tornare zitiert.

Ob der Protest in Bern gewirkt hat, wird sich nächste Woche zeigen: Dann fällt der SRG-Verwaltungsrat seinen Entscheid, ob der Grossteil des Berner Radiostudios nach Zürich zieht. (as)



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