Studie über Zusammenarbeit mit der SRG

Verlegerverband - Die Universität Lugano untersuchte, ob und wie Private und SRG künftig zusammenarbeiten könnten. Die SRG kritisiert das Vorgehen des Verbandes Schweizer Medien.

Im Auftrag des Verlegerverbandes hat die Università della Svizzera italiana in Lugano eine Studie durchgeführt, ob und wie private Medienunternehmen mit der SRG zusammenarbeiten sollen. Dazu wurden Praktiker im Inland befragt und Praktiken im Ausland genauer angeschaut. In der NZZ vom Samstag wurden zwei Ergebnisse präsentiert.

Erstens sei das Interesse und die Bereitschaft an Kooperationen von privater Seite grösser als erwartet. Zweitens stellten die Forscher fest, dass im Ausland solche Zusammenarbeit bereits verbreitet ist. Trotzdem seien Probleme, die sich durch die Zusammenarbeit ergeben könnten, nicht zu unterschätzen. «Zum einen ist mit Wettbewerbsverzerrungen zulasten nicht-beteiligter Medienunternehmen zu rechnen; zum anderen könnte sich der entstehende Medienverbund zu einem unangreifbaren Fremdkörper im föderalistischen Schweizer System der Gewaltenteilung auswachsen», schreibt Stephan Russ-Mohl in der NZZ.

Aus den Erkenntnissen leiten die Autoren fünf Vorschläge ab:

■ Experimentieren mit einer Plattform, auf der aktuelle SRG-Beiträge zur für Private vorläufig kostenfrei abrufbar sind.
■ Öffnung der SRG-Archive gegen eine geringe Gebühr.
■ Verstärkte Kooperation in der Medientechnologie-, Media- und Medienforschung.
■ Partnerschaften in der Ausbildung verstärken.
■ Kooperationsprojekte in der Erstellung von Inhalten zwischen Verlegerverband und SRG.

Die SRG sagte, sie werde das «Parteigutachten» des Verlegerverbands aufmerksam erörtern. Die Vorgehensweise des Verlegerverbandes nannte sie suboptimal, da die Studie ohne Anfrage bei der SRG in Auftrag gegeben worden sei, die SRG danach aber zur Mitfinanzierung aufgefordert worden sei. «Man kann festhalten, dass die Stimmung zwischen SRG und dem Verlegerverband weiterhin gereizt ist», schreibt die NZZ.