Tagi, SoZ und «Süddeutsche» rücken näher zusammen

Tamedia - Ab 2017 legen die Redaktionen ihr Korrespondentennetz zusammen. Die Kooperation umfasst zudem die Ressorts Wissen, Kultur sowie Sport. Auch der Bereich Infografik ist betroffen. «Das ist eine Kooperation in beide Richtungen», sagt Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer. Entlassungen gibt es keine.

Die «Süddeutsche Zeitung» und der «Tages-Anzeiger», «Der Bund» und die «SonntagsZeitung» verstärken ihre Zusammenarbeit. Ab 2017 verfügen die Redaktionen über ein gemeinsames, weltweites Korrespondentennetz. Der «Tages-Anzeiger» bringe seine Korrespondenten ein und kaufe sich zusätzlich in das Netz der «Süddeutsche Zeitung» ein, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung vom Donnerstag. Ein gemeinsamer Ausschuss beider Redaktionen wird das über 20 Korrespondenten starke Netzwerk steuern.

Was sich Tamedia diese Zusammenarbeit kosten lässt, wird nicht bekannt gegeben. «Das ist eine Kooperation in beide Richtungen, die es ermöglicht, eines der grössten Korrespondentennetze im deutschsprachigen Raum zu führen und gezielt die Kompetenzen der ‹Süddeutschen Zeitung› zu nutzen, während die Redaktion in München auch auf unsere Inhalte zugreifen kann», sagt Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer auf Anfrage von persoenlich.com.


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Bereits heute teilt sich der Tagi mit der «Süddeutschen» mehrere Korrespondenten-Posten. «Wir bringen aktuell drei Korrespondenten ins gemeinsame Netz ein: Oliver Meiler in Rom, Christoph Neidhart in Tokio und Sacha Batthyany in Washington», so Zimmer weiter. Ab Januar 2017 würden weitere Korrespondenten beigesteuert, etwa Walter Niederberger in San Francisco oder Martin Kilian in Washington. Daneben berichten für den Tagi mit speziellem Schweizer Fokus eigene Korrespondenten aus Berlin und Brüssel.

Entlassungen hat die Zusammenlegung keine zur Folge. Allerdings werde die Zusammenarbeit mit zwei freien Korrespondenten in Afrika und Südamerika, die nicht exklusiv für die Titel arbeiten, beendet, sagt Zimmer. «Insgesamt wächst das Netzwerk aber natürlich im Vergleich zu heute deutlich.» Das Auslandressort in Zürich besteht weiterhin aus einem sechköpfigen Team.

Zusammenarbeit auch in weiteren Ressorts

Die Kooperation umfasst neben der Auslandsberichterstattung weitere Themen, in denen ein «nationaler Blickwinkel nicht im Zentrum steht», wie es in der Mitteilung heisst. Das sind Ressorts wie Wissen, Kultur & Gesellschaft oder Sport. Neben dem gegenseitigen Austausch von Beiträgen soll auch die gemeinsame Planung intensiviert werden. Dabei geht es vor allem um Grossanlässe wie die Olympischen Spiele oder Fussball-Weltmeisterschaften. «Die Zusammenarbeit eröffnet in beide Richtungen neue Möglichkeiten, die wir nun aber auch nutzen müssen», so Zimmer.

Auch der Austausch von Texten, Bildern und Infografiken auf digitalen Plattformen soll stufenweise ausgebaut werden. «Grundsätzlich ist eine Zusammenarbeit in allen Ressorts denkbar. Wo eine enge Abstimmung sinnvoll ist und in welchen Bereichen ein Austausch der Planung ausreicht, ist noch offen», sagt der Tamedia-Sprecher weiter. Die Ressorts werden in den nächsten Wochen und Monaten entscheiden müssen. 

Die Zusammenarbeit zwischen den Redaktionen besteht bereits seit 2009. Die Redaktionen führen schon bisher einzelne Korrespondenten gemeinsam, koordinieren die Berichterstattung bei sportlichen Grossanlässen und tauschen einzelne Artikel aus. (sda/wid/cbe)