Ueli Maurer lässt SRF-Interview platzen

SRF Eco - Ein weiteres Mal «kä Luscht»: Der Bundespräsident störte sich vor dem vereinbarten Studiogespräch zur Steuervorlage 17 an der Bildsprache des Beitrags und verliess das Studio.

Nur wenige Stunden vor der Ausstrahlung am Montagabend musste sich Reto Lipp, Moderator der Sendung «SRF Eco», einen neuen Interviewpartner organisieren. Bundespräsident Ueli Maurer hatte für ein voraufgezeichnetes Studiogespräch über die Vorlage zur Steuerreform und AHV-Finanzierung (Staf), über welche am 19. Mai abgestimmt wird, zugesagt.

Wie SRF am Nachmittag mitteilt, erschien Maurer am Montag zwar zum Termin, trat das Interview aber nicht an. Er störte sich an der Bildsprache des Fernsehbeitrages, den «ECO» für dieselbe Sendung produziert hat, namentlich an der Aussage «alter Wein in neuen Schläuchen», so SRF weiter. Ausserdem trete mit Christoph Schaltegger, Professor für politische Ökonomie der Universität Luzern, der falsche Kritiker der Vorlage auf.


Maurers Sprecher Peter Minder bestätigt den Vorfall gegenüber «Blick»: «Die Voraussetzungen haben nicht der Abmachung entsprochen. Darum hat der Bundespräsident auf das Interview verzichtet.»

SRF hat bereits Ersatz für Maurer gefunden: Im Studio wird sich nun Philip Mosimann zur Vorlage äussern, heisst es dazu. Mosimann ist Vorstandsmitglied des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, Vize-Präsident des Industrieverbands Swissmem sowie Präsident von Bucher Industries.

Maurer hat das SRF nicht zum ersten Mal auflaufen lassen. 2015 nach den Bundesratswahlen liess er den TV-Moderator Gion-Duri Vincenz mit den lapidaren Worten «kä Luscht» stehen. (wid)