Vivendi will Lagardère übernehmen

Frankreich - Stimmen die Behörden dem Deal zu, würde einer der grössten Medienkonzerne Europas entstehen.

Der französische Medienkonzern Vivendi will seinen heimischen Konkurrenten Lagardère übernehmen. Bereits jetzt hat sich Vivendi mehr als 25 Millionen Aktien des Lagardère-Grossaktionärs Amber Capital gesichert, wie aus einer Mitteilung vom Mittwochabend hervorgeht. Zu Lagardère gehören das Magazin «Paris Match» und der Radiosender Europe 1. Bei einer Übernahme durch Vivendi würde einer der grössten Medienkonzerne Europas entstehen.

Der Kurs der Lagardère-Aktie sprang am Donnerstagvormittag um mehr als 21 Prozent auf 23,62 Euro nach oben. Für die Vivendi-Aktie ging es hingegen um 1,5 Prozent abwärts. Wenn die Behörden dem Deal mit Amber zustimmen, würde Vivendis Beteiligung an Lagardère auf mehr als 30 Prozent steigen. Ab dieser Schwelle ist der Konzern nach französischem Recht gezwungen, den übrigen Lagardère-Aktionären eine Übernahmeofferte zu unterbreiten.

Vivendi will für Ambers Anteil an Lagardère 24,10 Euro je Aktie bezahlen – insgesamt 610 Millionen Euro. Damit würde Vivendis Beteiligung auf 45 Prozent von Lagardères Aktienkapital und 36 Prozent der Stimmrechte steigen. Vivendi rechnet damit, dass die Wettbewerbshüter unter Auflagen genehmigen. Sobald die Aufseher dem Deal mit Amber zugestimmt hätten, wolle der Konzern eine Übernahmeofferte abgeben, sagte ein Vivendi-Sprecher. (awp/sda/dpa/cbe)