Volkstümliche Front gegen das Begehren

No-Billag-Initiative - Es regt sich Widerstand von gutbürgerlicher Seite: Die Volkskulturverbände befürchten, dass eine Annahme der Initiative die volkstümliche Vielfalt gefährden würde.

Volkskultur hat bei der SRG einen hohen Stellenwert, und umgekehrt sind die Volksmusiker auf SRF angewiesen: «Ohne die Plattform des öffentlich-rechtlichen Senders würde die Volks- und Mundartmusik an den Rand gedrängt und müsste ums Überleben kämpfen», sagt der Volksmusikpapst Sepp Trütsch gegenüber «Blick».

Die Bedrohungslage veranlasst zahlreiche Verbände des traditionellen Brauchtums – darunter auch solche, die sich sonst nicht politisch äussern – gegen die No-Billag-Initiative zu kämpfen. Speerspitze der volkstümlichen Allianz ist die Interessengemeinschaft Volkskultur, in der 33 Verbände mit über 400'000 Mitgliedern organisiert sind, wie es im «Blick» weiter heisst. IG-Präsident und FDP-Nationalrat Albert Vitali sieht unter anderem auch die Übertragung von Schwing- und Jodelfesten gefährdet, da Private die Kosten dafür nicht stemmen könnten. «Dass ausgerechnet die SVP einen Kahlschlag der Volkskultur vorantreibt, ist für mich in diesem Bereich absolut unverständlich», sagt Vitali gegenüber «Blick» weiter.

Nebst der IG Volkskultur befürchten weitere gewichtige Verbände, dass die Annahme der Initiative heimatliche Klänge zum Verstummen bringen würde. Der Blasmusikverband, der Verband Schweizer Volksmusik und der eidgenössische Jodlerverband haben deshalb ebenfalls die Nein-Parole beschlossen. (maw)