Wemakeit stoppt Spendensammlung

No Billag - Die Initiative sei «extrem» und «staatspolitisch gefährlich». Man wolle ihr auf keinen Fall eine Plattform bieten, begründet die Crowdfunding-Plattform den Abbruch. Olivier Kessler, Mit-Initiant von No Billag, bezeichnet das als «Sabotage».

Die Schweizer Crowdfunding-Plattform Wemakeit hat die Sendensammlung von «No Billag» abgebrochen. Dies schreibt blick.ch am Montag. Wemakeit begründet den ungewöhnlichen Schritt in einer Mitteilung an die rund 170 Personen, die bereits eine Spende zugesichert hatten mit der «extremen Stossrichtung» der Initiative, die «staatspolitisch gefährlich» sei und der man «auf keinen Fall eine Plattform» bieten wolle. 

Olivier Kessler, Mit-Initiant von «No Billag», bezeichnet gegenüber «Blick» den Abbruch als «Sabotage», ein «Akt der Willkür» und ein «Affront». 

Das No-Billag-Projekt sei vor der Freischaltung von Wemakeit nicht geprüft worden, sagt Johannes Gees. Der Mit-Gründer von Wemakeit verweist darauf, dass das infolge einer äusserst kurzen Einreichefrist der Kampagne leider nicht rechtzeitig möglich gewesen war. Obwohl das eigentlich in den Richtlinien steht.

Laut den Richtlinien will das Unternehmen sicherstellen, dass keine diffamierenden, anstössigen und rechtswidrigen Informationen verbreitet werden: «Insbesondere betrifft dies pornographische, rassistische, volksverhetzende oder vergleichbare Inhalte.»

Bei der No-Billag-Initiative hingegen dürfte der Grund für den Stopp darin liegen, dass sie den Wemakeit-Leuten nicht passt: «In diesem Zusammenhang möchten wir die gesamte Wemakeit-Community dringend dazu aufrufen, sich Gedanken über die Folgen einer Annahme der No-Billag-Initiative zu machen», schreiben sie auf Facebook. Diese sei «für den Zusammenhalt unseres Landes und für die regionale Medienvielfalt verheerend».

Wemakeit wurde im Februar 2012 in der Schweiz gegründet und ist heute nach eigenen Angaben eine der grössten Crowdfunding-Plattformen Europas. (eh)