Aloys Hirzel gerät in Konflikt mit einem CS-Chef

Konsulenten - Im Zürcher Nobelrestaurant Kronenhalle gerieten der renommierte PR-Berater und CS-Schweiz-Chef Thomas Gottstein aneinander. Dass Hirzel für einmal im Zentrum der Medienberichterstattung steht, sei «unnötig», sagt er gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

von Edith Hollenstein

Rund eine Woche nachdem die «NZZ am Sonntag» über einen Streit zwischen Thomas Gottstein, Schweiz-Chef der Credit Suisse, und einem «Vertrauten» in der Zürcher Kronenhalle berichtet hatte, ist klar, um wen es sich beim «Vertrauten» handelt: den renommierten PR-Berater Aloys Hirzel. Dies berichtete am Freitag der «Tages-Anzeiger». Wie zuvor die «Handelszeitung» recherchiert hatte (der Artikel wurde kurzfristig wieder aus der Ausgabe entfernt), sei Gottstein in Empörung geraten, weil die Agentur Hirzel Neef Konsulenten jahrelang die Credit Suisse in Kommunikationsfragen betreut hatte und nun aber der Gründungspartner Aloys Hirzel Iqbal Khan berät.

Gottstein habe sich im Nachhinein entschuldigt

Im «Tages-Anzeiger» lässt sich die Credit Suisse dazu wie folgt zitieren: «Wir bestätigen, dass Thomas Gottstein Anfang Oktober zufällig die ihm persönlich gut bekannte Person in einem Restaurant in Zürich gekreuzt hat. Bei dieser Gelegenheit hat Gottstein zum Ausdruck gebracht, dass die Medienberichte zur Beschattungsaffäre rund um Iqbal Khan ihn und sein Team zusätzlich motivieren würden, seine Konkurrenz in der Schweiz auch künftig zu schlagen. Im Nachgang hat sich Gottstein für die Emotionalität entschuldigt. Drohungen wurden nicht ausgesprochen».

Aloys Hirzel akzeptiert laut Tagi diese Entschuldigung. Weiter wollte Hirzel keine Stellung nehmen. «Auch in dieser Angelegenheit suchen wir die Öffentlichkeit nicht. Deshalb verzichten wir auf eine Stellungnahme oder weitere Ausführungen», lässt der 70-Jährige auf Anfrage von persoenlich.com ausrichten.

«Viele Leute ziehen am Tischtuch»

In der Tagi-Samstagsausgabe ist erneut ein Artikel über Hirzel zu lesen. Im Porträt heisst es, dass es für den Spin-Doktor alter Schule «höchst ungewöhnlich» sei, dass er nun im Zentrum der Medienberichterstattung stehe, wo er doch sonst immer dezent im Hintergrund die Fäden spinne. «Unnötig» sei das, sagt Hirzel dem Tagi. Er habe das Tagi-Porträt erst verhindern wollen und dann erzählt, warum dieser Fall so kompliziert sei: «Viele Leute ziehen am Tischtuch. Viele Leute mit vielen Interessen». Weil Emotionen im Spiel seien, habe die Sache eine spezielle Eigendynamik angenommen. Diese Situation sei aber kein Kontrollverlust.