Deutlich mehr Anfragen beim Mediendienst

Stadtpolizei Zürich - Weil in Medienmitteilungen keine Nationalitäten mehr genannt werden dürfen, klingelt nun das Telefon häufiger. «Teilweise werden Nachrecherchen nötig», heisst es beim Mediendienst der Stapo.

Seit vergangenem November nennt die Stadtpolizei Zürich die Nationalität von Tätern nicht mehr aktiv. Sicherheitsvorstand Richard Wolff setzte damit ein vom Stadtparlament überwiesenes Postulat um. Die SVP des Kantons Zürich will dies wieder ändern und hat eine entsprechende Initiative eingereicht. Am Mittwoch wurden 9500 Unterschriften eingereicht.

Seit dem 7. November wäre nach der bisherigen Praxis in bislang 95 Fällen die Nationalität in der Medienmitteilung genannt worden, wie «Watson» berichtet. Journalisten haben weiterhin die Möglichkeit, bei der Medienstelle anzurufen und konkret die Staatsangehörigkeit zu erfragen. Und dies wird rege genutzt: 260 Mal musste die Stadtpolizei in diesem Zeitraum Fragen nach der Nationalität beantworten. «Sprich: Auf jede Medienmitteilung erkunden sich drei Journalisten nach den Nationalitäten», rechnet «Watson» vor. «Die zahlreichen Anfragen führen für uns tatsächlich zu einem Mehraufwand, da teilweise Nachrecherchen notwendig werden», so Polizeisprecher Michael Walker zum Newsportal.

Derzeit ist die Stadtpolizei Zürich die einzige Schweizer Behörde, die in Polizeimitteilungen die Nationalität von Täter oder Opfer konsequent nicht nennt. (cbe)