Djokovic wird für Manor-Besitzer zum Problem

Maus Frères - Lacoste bekommt die Folgen der Affäre rund um den Tennisstar bereits zu spüren. Auch das Genfer Unternehmen Maus Frères, dem Lacoste und die Manor-Warenhäuser gehören, hat Grund zur Sorge.

Die Affäre rund um Novak Djokovic zieht weite Kreise. Die Zusammenarbeit zwischen dem Tennis-Ass und Lacoste könnte nicht nur den Geschäftsgang der Sport-Lifestyle-Marke belasten, sondern auch die Transformation von Maus Frères. Das schreibt die NZZ am Sonntag.

Der serbische Tennisstar Novak Djokovic ist eng mit der Genfer Firma Maus Frères verbandelt, der die Manor-Warenhäuser und die Marke Lacoste gehören. Seit 2017 ist Djokovic das mit Abstand wichtigste Ausshängeschild der Sport-Lifestyle-Marke und sein 9-Millionen-US-Dollar-Jahresvertrag ist kürzlich bis 2025 verlängert worden.

Den bitteren Nachhall der Djokovic-Affäre bekommt Lacoste bereits zu spüren: In den sozialen Netzwerken wird die Marke wegen der Zusammenarbeit mit Djokovic massiv angegriffen. Zwar seien Marken resilienter als oftmals angenommen, sagt Colin Fernando, Partner bei der internatio­nalen Unternehmensberatung Brand Trust gegenüber der NZZaS. Aber: «Wenn eine Affäre länger dauert, dann wird das für sie zum Problem.»

Vergangenen Montag teilte Lacoste laut NZZaS mit, dass man mit Djokovic das Gespräch suche. Ob die Aussprache stattgefunden hat und Djokovic Konsequenzen zu befürchten hat, bleibt vorerst offen. Fest aber steht: «Die Firma ist ausserordentlich abhängig von ihrem Aushängeschild Novak Djokovic», so Markenexperte Colin Fernando. Als Champion, der reihenweise Grand Slams gewinnt, verkörpere Djokovic die Kombination von Sport und Lifestyle in idealer Weise.

Die Affäre rund um den Tennisstar bringt nicht nur Lacoste in Bedrängnis, sondern könnte laut NZZaS auch die Pläne von Maus Frères, ein Mode-Imperium aufzubauen, torpedieren. «Maus Frères hat bereits wegen Entlassungen bei Manor und des Jumbo-Verkaufs Kritik einstecken müssen», sagt Colin Fernando. «Hält die Firma nun an Novak Djokovic fest, dann steht sie bald im Ruf, den Profit über alles zu stellen.» (pd/mj)