Frauen scheuen das Rampenlicht

Studie - Mitarbeiterinnen legen sehr oft risikoarme Verhaltensweisen an den Tag. Bei der «absichtlichen Unsichtbarkeit» handelt es sich um ein risikoabwehrendes, konfliktvermeidendes Verhalten, um ungleiche Verhältnisse am Arbeitsplatz zu steuern.

Im beruflichen Kontext vermeiden Frauen das Rampenlicht und haben ihre Gründe dafür. Zu diesem Schluss kommt eine sozialwissenschaftliche Studie von Forschern der Stanford University. Soziologen haben die professionelle Entwicklung von Mitarbeiterinnen einer US-Organisation zwei Jahre lang beobachtet. Den Forschern zufolge verfolgen viele Frauen eine Strategie, die als «absichtliche Unsichtbarkeit» bezeichnet wird. 

Widerstrebt «weiblicher Art» 

Bei der absichtlichen Unsichtbarkeit handelt es sich um ein risikoabwehrendes, konfliktvermeidendes Verhalten, um ungleiche Verhältnisse am Arbeitsplatz zu steuern. Während dieses Verhalten die Chance auf eine Beförderung oder Karrierechancen mindert, hat das Verletzen typisch «femininer Verhaltensnormen» einen ähnlichen Effekt.

Strukturelle Veränderung nötig

Laut den Studienergebnissen haben viele Frauen eine sichtbare Präsenz mit negativen Verhaltensweisen, wie einem Aufmerksamkeitsbedürfnis, Aggression oder Selbstherrlichkeit, in Verbindung gebracht. Dies führe oft zu einem Konflikt mit dem eigenen Charakter. Zusätzlich tragen viele Frauen auch mehr Verantwortung in Bezug auf Haushalt und Kindererziehung. Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass für eine nachhaltige Veränderung eine strukturelle Transformation in den Unternehmen erforderlich ist. (pte/eh)