Letzten Sommer erschien die italienschie Tageszeitung "L'Unità" zum letzten Mal, 32 Millionen Schulden trieb das einstige Presseorgan des Partito comunista italiano in den Ruin. Für die ehemalige Direktorin und Chefredaktorin der Zeitung kommt es nun aber noch schlimmer: Sie wurde für Artikel, die sie zu verantworten hatte oder selbst schrieb, zu einer Schadenersatzzahlung von 400'000 Euro verurteilt, wie der Tages-Anzeiger am Freitag schreibt.
Die Klagen kamen von Silvio Berlusconi und Generälen der Geheimdienste, sie fühlten sich von Investigativartikeln der "Unità" verleumdet. Laut einem alten italienischen Gesetz richten sich solche Beschwerden zuerst gegen den Verleger, dann gegen die Chefredaktion und zuletzt gegen den Verfasser des Artikels. Weil die Hauptverantwortlichen der Zeitung nicht mehr belangt werden können, muss nun De Gregorio den Kopf hinhalten.
In Italien rege sich nun aber Solidarität, wie der Tages-Anzeiger weiter schreibt. Die Parlamentspräsidenten würden sich für die Journalistin stark machen, Politiker forderten eine Gesetzesreform. De Gregorio hat Berufung eingelegt. (TA/nb)