25.05.2015

RTVG-Revision

SRG-Präsident spricht von "Politik des Hasses"

Raymond Loretan erhebt Vorwürfe gegen Gewerbeverband und Verlage.

Bisher äusserte sich vor allem SRG-Generaldirektor Roger de Weck. In der Zeitung "Schweiz am Sonntag" greift nun der oberste SRG-Verantwortliche, VR-Präsident Raymond Loretan, in den Abstimmungskampf um das Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) ein.

Er kritisiert die Kampagne des Gewerbeverbandes scharf: Es werde versucht, "mit einer Politik des Hasses" das Gesetz abzuschiessen. Loretan: "Die RTVG-Gegner setzen enorme Mittel ein, die Spiesse sind ungleich lang. Was schmerzt: Die SRG-Medien dürfen sich nicht gegen die zum Teil absurden Vorwürfe wehren; sie müssen neutral bleiben. Der Gewerbeverband verbreitet viele Unwahrheiten, und kaum jemand widerspricht."

Es werde alles "bewusst vermischt". Die Presse berichte auch nicht mehr objektiv: "Mir scheint, dass die massive Kampagne und das vergiftete Klima nicht ohne Wirkung bleiben. Es ist beunruhigend, wie sich ein Teil der Presse verhält. Wir haben eine unheilige Allianz zwischen einigen Verlagen und den SRG-Abbauern: Manche Zeitungen wollen es jetzt der SRG zeigen! Es stimmt etwas nicht, wenn fast alle Blätter in die gleiche Richtung kommentieren", sagt Loretan.

Weiter kündigt er an, dass die SRG Sender abbauen und ins Internet verlagern werde. Das werde "schneller kommen, als man heute glaubt". Loretan zur "Schweiz am Sonntag": "Ein Umbau wird kommen, bei Bedarf inklusive eine Verlagerung eines Rundfunksenders ins Internet. Vieles wäre denkbar, aus meiner ganz persönlichen Sicht eines Romands selbst die Lancierung einer mehrsprachigen Kette." (pd)



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