30.06.2015

Gesellschaftsspiel für heisse Sommernächte

Roger Köppel verteidigt die Fifa, Roger Schawinski die SRG. Was beweist: Die Schweiz ist aus den Fugen geraten. Wobei es die SRG einfacher hat: Gewerbeverbandboss Bigler ist auch mit seinem aggressivsten Plakat immer noch eine Schmusekatze gegenüber dem FBI. Und auch Roger de Weck kann man keineswegs mit dem Fussballpatron aus dem Wallis vergleichen.
von Matthias Ackeret

Roger Köppel verteidigt die Fifa, Roger Schawinski die SRG. Was beweist: Die Schweiz ist aus den Fugen geraten. Wobei es die SRG einfacher hat: Gewerbeverbandboss Bigler ist auch mit seinem aggressivsten Plakat immer noch eine Schmusekatze gegenüber dem FBI. Und auch Roger de Weck kann man keineswegs mit dem Fussballpatron aus dem Wallis vergleichen.

Wenden wir uns also der SRG zu. Die Schlacht ist geschlagen, der Pulverdampf verzogen, die Sieger stehen – wenn auch knapp – fest. Die Fragen aller Fragen: Was wird sich nach der "historischen" Abstimmung vom 14. Juni ändern? Ich wage die Behauptung: Nichts. Natürlich, die Diskussion um den Service public wird zu einem beliebten Gesellschaftsspiel für heisse Sommernächte. Gehört "Glanz & Gloria" dazu? Und der Sport? Und Radio SRF 3? Meine Prognose: "Glanz & Gloria", den Sport und SRF 3 wird es auch in fünf Jahren noch geben. Gemäss der Devise: Solange man darüber diskutiert, wird nichts entschieden. Runde Tische – und das weiss auch Meisterdiplomat de Weck – provozieren keine schmerzhaften Schnitte.

Vielleicht ist dies auch nicht notwendig. Am Ende hat hierzulande niemand ein wirkliches Interesse, die SRG zu zerstören. Service public kann man sowohl als SP wie auch SVP abkürzen. Und überhaupt: Die ersten Sparanstrengungen hat man im Leutschenbach bereits vorgenommen. So hat man am Sonntag beim abtretenden Beni Thurnheer auf den obligaten Blumenstrauss verzichtet. 

 



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426