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Fünf digitale Marketing-Trends 2019

Wer einen Ausblick auf die Entwicklungen im digitalen Marketing wagt, muss kurzlebige Trends von effektiven Marktveränderungen unterscheiden können. Welche Einflüsse bergen Potential? Womit können messbare Effizienzsteigerungen erzielt werden? Mit dem Verständnis eines Vermarkters habe ich auf die aktuellen Branchentreiber geschaut – und fünf zentrale Trends eruiert, die 2019 Bewegung in den Schweizer Digitalmarkt bringen werden.

Nr. 1: Die lernfähige Maschine
Als Thema aktuell in aller Munde, können nur die wenigsten die Bedeutung wirklich einordnen. Lernfähige Algorithmen werden die Relevanz von Ergebnissen steigern. Das tönt sehr hilfreich und wird uns in Zukunft begeistern. Aber die aktuelle Ausgangslage zur effizienten Nutzung ist noch limitiert. Der Trend zeichnet sich insbesondere damit aus, dass im digitalen Marketing die Suche vermehrt über visuelle Gegebenheiten erfolgen wird und das Produkt oder die Dienstleistung so eine ganz neue Inszenierung erleben wird.

Nr. 2: Das kundenzentrierte Marketing
Das Verhalten der User lässt sich in Zukunft durch entsprechende Algorithmen so genau sezieren, wie wir Menschen das weder durch Analyse noch durch Erfahrung schaffen. Durch die Anpassung von nutzungsbasierten Daten hin zu nutzerorientierter Datenerhebung werden sowohl die Zielgruppenansprache als auch die bisherige Segmentierung klassischer Kundendaten verändert. Werden die Daten richtig genutzt, können Interesse und Verhalten in einen Forecast miteinfliessen und die Abschluss-Chancen erhöhen.

Nr. 3: Der Mikro-Moment
Der Trend basiert darauf, dass der primäre Entscheidungsablauf der Konsumenten über einen Kauf oder eine Handlung in naher Zukunft von Mikro-Momenten dominiert wird. Dabei spielt einmal mehr die Relevanz der Angebote, Produkte oder Dienstleistungen die wichtigste Rolle. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, heisst die Devise. Die Steuerung von Botschaften erfolgt über Daten, die das individuelle und persönliche Nutzerverhalten analysieren und einen Mikro- Moment erkennen. Dabei wird künstliche Intelligenz künftig die Verhaltensmuster speichern.

Nr. 4: Die künstliche Intelligenz
Aktuell insbesondere im Bereich Customer Service eingesetzt, wird die künstliche Intelligenz zu einer grossen Qualitätssteigerung der gesammelten Daten beitragen. Als komprimierter Impuls und Erkenntnis, wo und in welchem Umfang Produkte oder Dienstleistungen weiterentwickelt werden sollen, prägt die künstliche Intelligenz viel mehr als nur das Marketing. In der digitalen Werbung kann die künstliche Intelligenz für die Automatisierung und den Verkauf ausgewählter Produkte und Dienstleistungen verantwortlich werden. Und selbstständig einzelne Zielgruppensegmente bearbeiten, die aufgrund ihres Verhaltens analysiert worden sind.

Nr. 5: Die Transparenz im Netz
Unsere Branche hat lange von einer nur teilweisen Transparenz gelebt. Und alle Beteiligten – vom Publisher, über die Vermittler und Netzwerke bis hin zu den Geschäftskunden – haben mit dieser Intransparenz gearbeitet. Doch Transparenz ist im digitalen Marketing ein Muss. Und wird in den kommenden Jahren weiter stark vorangetrieben, um das Vertrauen zu stärken und den Konsumenten mehr Sicherheit im Umgang mit ihren Daten zu geben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier in neuen Technologien wie der Blockchain, die neutrale und unveränderbare Informationen speichern, und die von den beteiligten Partnern oder Konsumenten transparent eingesehen werden können.


Philipp Benker ist Director von Scout24 MediaImpact, dem Vermarkter der Online-Marktplätze der Scout24-Gruppe (immoscout24.ch, autoscout24.ch, motoscout24.ch, anibis.ch).

Unsere Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.

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KOMMENTARE

Sebastian Renold
16.12.2018 07:48 Uhr
Mit anderen Worten: Der persönliche Schutz seiner Daten vor dem Zugriff durch Marketing- und Werbeorganisationen wird immer wichtiger!
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