Die Überlegung, wonach sich die SRG eventuell von dem Spartenprogramm «Swiss Pop» trennen möchte, macht leider wenig Sinn. Natürlich gibt es Einsparungen, auch dieses Programm muss betreut werden und es fallen Lizenz-Zahlungen an. Nur: Der Erfolg von Swiss Pop liegt in der Beschaffenheit des Programms, das werbefrei ist und non-stop aus Musik besteht.
Ein Käufer von «Swiss Pop» würde schlagartig an Reichweite verlieren, wenn in Geschäften, Restaurants und anderswo plötzlich Werbung zu hören wäre. Ohne Werbung macht das Programm für einen privaten Unternehmer keinen Sinn.
Die Aufschaltung könnte sogar für viele Geschäfte und Restaurants sinnlos werden, denn man will ja nicht für die Konkurrenz Werbung machen. Ausweichen ist kein Problem, denn im Internet gibt es hunderte von Programmen, die ohne Werbung ideale Background-Musik anbieten, rund um die Uhr, meistens Lounge Music und grosse, internationale Orchester von einst und heute.
Sinnvoller wäre es, erneut «Virus» unter die Lupe zu nehmen. Ein Programm, das kaum Zuhörer hat, personell aber doch einige Kosten verursacht. «Virus» war von Anfang an ein Versuch, den privaten Sendern noch einige junge Hörer abzuwerben. Ohne grossen Erfolg.
«Swiss Pop» geht nicht ins Geld, «Virus» hingegen schon. Die SRG wäre gut beraten, dort zu sparen, wo es wirklich etwas bringt.
Pierre Rothschild ist freier Medienunternehmer in Zürich in den Bereichen Filmproduktion und Presse.
Unsere Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.
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14.02.2019 10:59 Uhr
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11.02.2019 11:19 Uhr
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08.02.2019 15:37 Uhr
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«Virus» müsste weg, nicht «Swiss Pop»