23.08.2016

Die Post

Grünes Licht für Robo-Pöstler

Ab September werden in drei Gemeinden selbstfahrende Roboter zur Auslieferung bestimmter Waren eingesetzt. Die Roboter fahren auf den Trottoirs und zirkulieren im Schritttempo. Die Tests mit Drohnen waren erfolgreich.
Die Post: Grünes Licht für Robo-Pöstler
Ab September «auf der letzten Meile» unterwegs: Lieferroboter der Schweizerischen Post. (Bild: Die Post)

Die Tests werden in der Stadt Bern, in Köniz BE sowie in Biberist SO durchgeführt, wie PostLogistic in Bern vor den Medien bekanntgab. Das Bundesamt für Strassen hat die Tests bewilligt. Die Roboter dürfen auch Zebrastreifen überqueren.

Die Tests werden durchgeführt, um die Eignung der Gefährte für die Auslieferung von Spezialsendungen «auf der letzten Meile» zu prüfen. Das können etwa Medikamente für chronisch Kranke sein, welche ständig auf die Lieferung von Heilmitteln angewiesen sind. Doch auch Essenslieferungen gibt die Post als mögliches Einsatzgebiet an.

Es gehe nicht um den Ersatz der klassischen Paketzustellung und damit um die Verdrängung von Paketboten, sagte Dieter Bambauer, Leiter PostLogistics. Doch der Markt mit im Internet bestellten Produkten boome. In diesem sich ändernden Umfeld wolle die Post flexibel sein.

Zudem drängten in der Paketlogistik zunehmend branchenfremde Anbieter auf den Markt. Deshalb steige der Druck auf die Margen und die Kostenstruktur bei traditionellen Logistikanbietern wie der Post. Es gelte, innovative Lösungen zu testen.

Lieferroboter 8

Sechs Kilometer Reichweite

Die Test-Roboter der Post können auf einer Distanz von rund sechs Kilometern Lasten von bis zu zehn Kilogramm befördern. Sie fahren dank einer Mischung aus Ortungssignalen wie etwa GPS und visueller Erkennung via Kameras selbständig zu ihrem Ziel. Hindernissen weichen sie automatisch aus. In der Testphase begleitet und überwacht allerdings durchgehend eine Person die surrenden Gefährte.

Kommt der Roboter an seinem Ziel an, sendet er ein SMS mit der Nachricht «Ihre Sendung ist da» an den Empfänger, und der Deckel des Roboters öffnet sich. Sobald der Deckel geschlossen wird oder wenn der Empfänger nicht zu Hause ist, kehrt das Gefährt an den Ausgangspunkt zurück.

Die eingebauten Kameras würden auch Bilder von allfälligen Dieben machen, sagte Bambauer. Ausserdem seien die Deckel der Roboter hermetisch verschlossen.

Drohnen-Test war laut Post Erfolg

Vor einem Jahr gab die Schweizerische Post in Bellechasse FR bekannt, sie beginne mit Drohnen-Tests für die Auslieferung von kleinen Paketen. Dies beispielsweise für den Transport von Medikamenten.

Bambauer sagte, diese Tests seien erfolgreich gewesen. Derzeit arbeite PostLogistics mit Geschäftskunden an konkreten Geschäfts-Anwendungen. Die letztjährige Testdrohne sei unterdessen durch einen Prototypen ersetzt worden.

Aufgrund der individuellen Vorteile könnten die Drohnen- und die Robotertechnolgie hervorragend kombiniert werden. «Wir gehen davon aus, dass konkrete Anwendungen in drei bis fünf Jahren realistisch sind.» In Sitten VS testet PostAuto Schweiz ausserdem derzeit selbstfahrende Busse. (sda)



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