28.03.2018

Datenskandal um Facebook

Playboy löscht seine Accounts

Das US-Männermagazin schliesst sich #DeleteFacebook an. Zudem lanciert Mozilla eine Firefox-Erweiterung, die Facebook am Datensammeln hindern soll.
Datenskandal um Facebook: Playboy löscht seine Accounts
Nicht mehr auf Facebook vertreten: Das (US-amerikanische) Playboy-Bunny. (Bild: Keystone/AP/Kin Cheung)

Facebook zeigte sich nach Ansicht von Playboy am falschen Ort freizügig: In Folge des Datenskandals um Cambridge Analytica hat das amerikanische Männermagazin seine Accounts deaktiviert, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt und CCO Cooper Hefner – ironischerweise – via FB-Tochter Instagram verkündete. Die gelöschten Seiten hatten über 25 Millionen Fans. Die FB-Page der deutschen und der (französischsprachigen) Schweizer Playboy-Ausgabe existieren weiterhin.

Der Datenklau war jedoch gewissermassen nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Playboy hatte schon länger Mühe mit der strikten Politik von Facebook im Umgang mit nackter Haut. Das habe es für das Magazin schwergemacht, auf dem sozialen Netzwerk seine Werte zu vertreten, wie es in der Mitteilung heisst.

‪We are stepping away from Facebook‬ via @cooperbhefner

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Playboy folgt also der #DeleteFacebook-Aufforderung, die vergangene Woche von WhatsApp-Mitgründer Brian Acton lanciert wurde. Prominenteste Firmen, die den Schritt ebenfalls machten, sind wohl Elon Musks Tesla und Space X (persoenlich.com berichtete).

Verschiedene Firmen kündigten ausserdem in den vergangenen Tagen an, vorübergehend keine Werbung mehr auf Facebook zu platzieren – darunter auch Mozilla (persoenlich.com berichtete).

Am Dienstag lancierte das Unternehmen nun für seinen Firefox-Browser den «Facebook Container», wie es in einem Blogpost heisst. Das Add-On soll User davor schützen, dass Facebook ungehindert Daten zum Nutzungsverhalten sammelt, während man auf anderen Internetseiten surft.

Mit der Erweiterung kriege der User eine Art zweite Netz-Identität: Eine für die Facebook-Seite und eine für alle anderen Seiten, die nicht direkt mit dem sozialen Netzwerk verbunden sind. So wird verhindert, dass Facebook via Drittpartei-Cookies auf das Nutzungsverhalten zugreifen kann. Einzige Einschränkung für die User: Man kann sich auf anderen Seiten nicht mehr via Facebook einloggen oder einen FB-Like-Button klicken. (maw)

 



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