23.12.2008

Das Jahr, das war

2008

Liebe Leserinnen und Leser, auch "persoenlich.com" startet ab heute ins neue Jahr. Trotzdem werfen wir nochmals einen Blick auf die Ereignisse zurück, welche die Redaktion des Online-Portals der Schweizer Kommunikationswirtschaft im vergangenen Jahr auf Trab gehalten haben. Der Jahresrückblick:
Das Jahr, das war: 2008

Das Jahr 2008 muss man eigentlich in die Zeit vor und nach der Fussball-Europameisterschaft einteilen. Die "Europhorie" -- zum Schweizer Unwort des vergangenen Jahres gewählt -- hielt nicht lange an. Die Finanzkrise holte unser Land schneller ein, als die Schweizer Nationalmannschaft bei der EM ausschied. Mit der UBS schaffte es immerhin ein Hauptsponsor des Fussball-Turnieres bis zum Ende des Jahres Medienthema zu bleiben -- leider. Übrigens: Zum Wort des Jahres 2008 wurde der Begriff "Rettungspaket" erhoben.

Nachfolgend eine knappe Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus dem vergangenen Jahr. Wer sich für die Details interessiert, kann den Links folgen, die sich hinter den fett geschriebenen Stichworten verstecken. Die Auswahl der erwähnten Geschehnisse hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Vor der Euro...

Gleich zu Beginn des Jahres 2008 wollte Standortmarketing Schweiz die EM-Euphorie entfachen und plante unter anderem eine einmalige Charmeoffensive: Die Organisation bildete 50'000 Schweizerinnen und Schweizer zu sympathischen Gastgebern aus. Euphorisch warteten viele auch auf das Comeback von Viktor Giacobbo beim Schweizer Fernsehen. Und sie wurden nicht enttäuscht. Das Satire-Format "Giacobbo/Müller" fand nach dem Start Ende Januar auf Anhieb ein grosses Publikum.

Im Februar wurde die mit grosser Spannung erwartete neue ZVV-Kampagne präsentiert. Über sieben Jahre lang fuhr der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) auf der "Ich bin auch ein..."-Schiene. Wiederum setzte der ZVV bei der neuen Werbung auf das Spielpotenzial eines Slogans: Doch statt "Ich bin auch ein..." hiess es nun "Damit du da bist, wo…". "Ich bin auch ein Schwindler" konnte Juan Isidro Casilla von sich behaupten. Er schaffte es mit gefälschten Anzeigen in das Lifestylemagazin SI Style, die Abendzeitung "heute" und die SonntagsZeitung und richtete damit einen Schaden von über 100'000 Franken an.

Der März stand im Zeichen des Radio-Comebacks von Roger Schawinski. Sein neuer Sender Radio 1 startete mit einem Programm "nur für Erwachsene". Im gleichen Monat präsentierte die Publicitas ihre neue Markenidentiät. Die traditionsreiche Printvermarkterin Publicitas macht sich auf den Weg zum weltweit tätigen Allmedia-Vermarkter.

Im April wurde bekannt, dass nach Roger Schawinski ein weiterer Schweizer bei Sat.1 in Deutschland für Unterhaltung sorgen wird. Christoph Bürge zog von Bukarest nach Berlin und wurde Unterhaltungschef beim deutschen Privatsender.

Im Mai feierte Ringier sein 175 Jahre-Jubiläum mit einer grossen Feier im KKL Luzern. Seit 1985 arbeitet Michael Ringier im elterlichen Verlag, seit 1991 hat er als Verwaltungsratspräsident alleine die oberste Verantwortung. In dieser Zeit hat sich das Verlagshaus Richtung Osten ausgebreitet und ist zu einem internationalen Player geworden. Weniger zum Feiern zu Mute war es den Werbern der Migros. Der Retailer kündigte sämtliche Verträge mit den Kreativ- und Mediaagenturen.

Nichtsdestrotrotz wurde die Migros im Juni Marketing-Europameister. "persoenlich.com" fragte einheimische Werber, welche Markenauftritte mit Klasse aus der Masse herausragen. Während der EM wurde auch bekannt, dass Thomas Schäppi 2009 neuer "Tagesschau"-Chef wird. Nicht für grosse Freudensprünge sorgten die Schweizer Fussballer an der EM. Dafür warben schöne Spielerfrauen für die Schweiz als Feriendestination.

...ist nicht nach der Euro

Die Spiele auf dem Rasen waren zwar vorbei, aber trotzdem waren grüne Themen weiter aktuell. Mit "Bauer ledig sucht…" sorgte der Privatsender 3+ im Juli für Furore. Und zur Natur hin trieb es auch die Verleger. So kündigten gleich drei Herausgeber grüne Zeitschriften an. "ecoLilfe" und "SI Gruen" sind bereits erschienen, "Beobachter natur" folgt Anfang 2009.

Weniger auf grün, dafür auf das Internet setzten "Tages-Anzeiger“, "Berner Zeitung“ und "Basler Zeitung“. Das gemeinsame Newsnetz startete im August. Im gleichen Monat gab mit Edipresse aber auch das erste Schweizer Medienhaus aufgrund der Finanzkrise einen grossen Stellenabbau bekannt.

Im September machte Marc Walder bei Ringier einen weiteren Karriereschritt und wurde Chef des Schweiz-Geschäftes. Und bei der NZZ trat mit Albert P. Stäheli erstmals ein CEO sein Amt an.

Die Landschaft der Schweizer Gratiszeitungen erfuhr dann im Oktober eine Umgestaltung. Die Macher von „.ch“ gaben bekannt, dass sie mit ihrem bisherigen Konzept der Hauszustellung gescheitert sind. Mit neuem Design und ohne Zeitungsgründer Sacha Wigdorovits setzt man nun ebenfalls voll auf das Konzept der Pendlerzeitung.

Im Oktober äusserte sich Migros Marketing-Chef Oskar Sager zur neuen Werbestrategie des orangen Riesen. Er machte klar, dass die Werber mit einem härteren Wind rechnen müssen: "Wer am meisten einkauft, kriegt den besten Preis." Der Monat brachte auch die Entscheidung um die Radio- und Fernsehkonzessionen. Grosser Verlierer war Radio Energy Zürich.

Der neue James Bond-Film "Quantum of Solace“ war ein Medienthema, seit bekannt wurde, dass der Schweizer Marc Forster die Regie übernehmen wird. Anfang November war es dann endlich soweit, der Film feierte seine grosse Premiere in der Schweiz. Das 22. Bond-Abenteuer mauserte sich zum erfolgreichsten Film 2008 in der Schweiz.

Peter Hartmeier war zwar nie Geheimagent, aber lange Jahre Chefredaktor des "Tages-Anzeiger“. Im November gab er seinen Rücktritt bekannt. Seit August hatte sich die Finanzkrise verschärft, am gleichen Tag gaben PubliGroupe und NZZ, später Ringier und Weltwoche einen grösseren Stellenabbau bekannt. Um das Vertrauen ihrer Kunden zurückzugewinnen, startete die UBS eine neue Werbekampagne, in der auch Kunden als Testimonials auftreten.

Der Dezember beantwortete wenigstens eine Frage von vielen, die sich rund um die neue Marketing-Strategie der Migros stellte. OMD Schweiz heisst die neue Mediaagentur des Retailers. Noch im September vergaben die TV-Zeitschriften "Tele“ und "TVStar“ zum ersten Mal gemeinsam den "Schweizer Fernsehpreis“. Doch schon im Dezember kam der vorläufige Stopp. Axel Springer spart bei den Galas. Und definitiv Lichter aus hiess es am Leutschenbach für die Soap "Tag und Nacht“, die als "Lüthi und Blanc“-Nachfolgesendung erst im Augsust gestartet war, aber das Interesse der Zuschauer nicht genügend wecken konnte.

Das Jahr das war: 2008. Das Jahr das wartet: 2009. Liebe Leserinnen und Leser, die Redaktion von "persoenlich.com" dankt Ihnen für Ihre Treue und wünscht einen guten Start ins neue Jahr.

Stefan Wyss, Redaktionsleiter "persoenlich.com"



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