09.02.2016

Heimat Zürich

«Heimat kann nicht zweimal dasselbe sein»

Nach Wirbel und Spekulationen lässt sich der Schweizer Ableger der Berliner Werbeagentur Heimat in Zürich nieder; im April werden die Büros am Helvetiaplatz bezogen. Geführt wird Heimat Zürich von Nico Ammann, Roman Jud und Simon Rehsche. persoenlich.com verraten die drei Geschäftführer, was sie mit der Agentur erreichen wollen.
Heimat Zürich: «Heimat kann nicht zweimal dasselbe sein»
von Raphael Rehmann

Mit ihrer Ankündigung, nach Zürich zu expandieren (persoenlich.com berichtete), sorgte die Berliner Werbeagentur Heimat für Wirbel und Spekulationen ­– persoenlich.com kennt jetzt Details: Nico Ammann (Kreation, zuletzt Creative Director bei Ogilvy Frankfurt, Mitte im Bild), Roman Jud (Beratung, zuletzt Client Service Director bei Heimat Berlin, links) und Simon Rehsche (Strategie, zuletzt Head of Strategy bei TBWA\Zürich, rechts) führen das rund 15-köpfige Team. Die drei Geschäftsführer haben ihre Arbeit bereits aufgenommen, der Grossteil der Angestellten stösst im April dazu. Dann werden auch die Büros am Helvetiaplatz in Zürich bezogen.

Als ersten Kunden hat Heimat Zürich den Onlinemarktplatz Siroop gewinnen können. Siroop wird von Swisscom und Coop gemeinsam betrieben, die Mutteragentur von Heimat Zürich ist seit 2012 für die Swisscom tätig. Ein Vorteil? «Siroop war ein Pitch, zu dem Heimat eingeladen war – sicher nicht zuletzt wegen der guten Arbeit, die Heimat für die Swisscom über die letzten Jahre geleistet hat», sagt Mit-Geschäftsführer Roman Jud.

Der Telekomkonzern wird weiterhin von Deutschland aus betreut. «Die Zusammenarbeit zwischen der Swisscom und Heimat Berlin funktioniert hervorragend. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern», erklärt Jud.

Selbständigkeit und eigenes Profil

Dass die Branche damals nicht nur erfreut gewesen sei über den Gewinn des Swisscom-Pitchs von Heimat Berlin (persoenlich.com berichtete), könnten sie verstehen. «Aber das hat sich gelegt», sagt Jud. Jetzt freue man sich auf den Start in Zürich. «Wir sind voller Zuversicht.»

Wichtig ist sowohl den drei Geschäftsführern in Zürich als auch dem CEO in Berlin die Unabhängigkeit des Zürcher Ablegers, der sich durch ein eigenes Profil auszeichnen soll. «Wir werden eine flexible, sich immer wieder je nach Herausforderung neu formierende Kreativagentur, die schnell, wild und durchdacht Neues erschafft», konkretisiert Simon Rehsche dieses Profil. Sie würden in einer anderen Zeit und in einem anderen kulturellen Kontext als die Mutteragentur wachsen. «Und Heimat kann nicht zweimal dasselbe sein, das bringt der Name bereits mit sich.»

«Nicht mehr das Monopol auf Kreativität»

Dass dies keine leeren Worte sind, soll auch die Aufgabenverteilung des Teams zeigen. «Neben der klassischen Agenturrolle haben wir Teams, die frei von Kundenbriefings proaktiv nach Lösungen suchen», erzählt Nico Ammann. Wie das konkret aussieht, will er nicht verraten.

Überhaupt sei es eine grosse Chance, eine Agentur neu zu gründen. «Werbeagenturen haben nicht mehr das Monopol auf Kreativität.» Dem wolle man mit der Integration neuer Möglichkeiten gerecht werden, etwa im Bereich Datenanalyse, Produktion oder Campaigning. «Wir leben in einem Zeitalter der Kooperation, der Interaktion und der täglichen Veränderung – alles Dinge, die die Beziehung zwischen Werbeagentur und Kunden prägen sollten», erklärt Ammann.

Auffallen als Ziel

Das will Heimat Zürich nutzen, um mit ihrer Arbeit aufzufallen. «Das ist und bleibt das Wichtigste für eine Werbeagentur», sagt Rehsche. Mittelfristig sei wichtig, dass sowohl Kunden als auch das Team Spass an der Arbeit haben. «Gute Werbung macht Menschen Freude und belästigt sie nicht. Das gilt auch für die, die sie produzieren.»

Wann erste Ergebnisse der Arbeit von Heimat Zürich vorliegen, ist noch offen. «Bei Siroop sind wir momentan an der Markenentwicklung. Sobald es erste Ergebnisse gibt, wird man sie sehen», verspricht Ammann.

Bild: zVg



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Kommentare

  • Mark Becher, 10.02.2016 21:08 Uhr
    Wir begrüssen Heimat in der Schweiz. Konkurrenz belebt das Geschäft. Viel Spass wünscht Euch FCB Zürich!
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