13.12.2017

KS/CS Kommunikation Schweiz

Kritik an Vorschlag für Tabakproduktegesetz

Der Dachverband der kommerziellen Kommunikation lehnt insbesondere das geplante Verbot ab, Tabakwaren in Gratiszeitungen und -zeitschriften zu bewerben.
KS/CS Kommunikation Schweiz: Kritik an Vorschlag für Tabakproduktegesetz
KS/CS Kommunikation Schweiz weist auch den neuen Vorschlag für das Tabakproduktegesetz (TabPG) zurück. (Bild: Keystone)

KS/CS Kommunikation Schweiz setzt sich nach wie vor für einen griffigen Jugendschutz ein und unterstützt neben dem Mindestalter 18 Jahre für die Abgabe von Tabakwaren auch das Verbot, Tabakwerbung speziell an Minderjährige zu richten. Dass dazu auch ein Verbot gehören soll, Tabakprodukte generell in Gratiszeitungen und im Internet zu bewerben, erachtet der Dachverband der kommerziellen Kommunikation jedoch nicht als zielführend, wie es in einer Mitteilung heisst.

Der Nutzen eines solchen Verbots steht in keinem Verhältnis zur Einschränkung der Wirtschaft- und Werbefreiheit. So haben zum Beispiel die meisten betroffenen Printmedien gemäss der Wemf (AG für Werbemittelforschung) einen Anteil von deutlich unter zehn Prozent Leserinnen und Leser zwischen 14 und 17 Jahren. Selbst «20 Minuten Friday» zählt laut Mitteilung gerade mal zwölf Prozent Jugendliche zu seiner Leserschaft. Diese Angaben liegen auch der Selbstregulierung von Swiss Cigarette zugrunde, der die Schweizerische Lauterkeitskommission als Kontrollinstanz dient. Die drei grossen Schweizer Zigarettenhersteller verpflichten sich darin bereits seit 2005, ihre Kommunikation ausschliesslich an Erwachsene zu richten.

KS/CS Kommunikation Schweiz ist nach erster Durchsicht des neuen Vorentwurfs für das Tabakproduktegesetz erstaunt, dass der Bundesrat materiell nicht in allen Teilen dem Rückweisungsentscheid des Parlaments aus der Wintersession 2016 gefolgt ist (persoenlich.com berichtete). Der Verband wird den neuen Vorschlag im Detail prüfen und innerhalb der gesetzten Vernehmlassungsfrist Stellung beziehen. Schon jetzt gibt der Dachverband der kommerziellen Kommunikation jedoch zu bedenken, dass neue Werbeverbote im bereits sehr stark regulierten Markt keinerlei Garantie bieten, dass weniger Menschen zum Glimmstengel greifen. (pd/cbe)



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