13.02.2017

Laureus

Auszeichnung der weltbesten Sportler

Am Dienstag werden in Monaco die Laureus World Sports Awards verliehen. Darunter befindet sich auch der Schweizer Rollstuhlsportler Marcel Hug. Laureus-Schweiz-Präsidentin Evelyn Fankhauser über die Strahlkraft des Anlasses.
Laureus: Auszeichnung der weltbesten Sportler
Evelyn Fankhauser ist Leiterin der Laureus Stiftung Schweiz. (Bild: zVg.)
von Matthias Ackeret

Frau Fankhauser, am 14. Februar findet in Monaco der Internationale Laureus World Sports Awards, also die Prämierung der weltbesten Sportler statt. Welchen Stellenwert hat dieser Wettbewerb in der internationalen Sportszene?
In vielen Sparten wie dem Film- oder Musikbusiness gibt es schon lange Auszeichnungen für herausragende Leistungen. Eine solche Würdigung im Sport fehlte lange Zeit. Nicht ohne Grund werden die Laureus World Sports Awards heute inoffiziell als die „Oscars des Sports“ bezeichnet. Es ist aber auch die Mischung, die es ausmacht. Die Nominierung der Sportler erfolgt durch internationale Sportjournalisten. Die Gewinner werden durch die Jury der Mitglieder der Laureus Sports Academy ausgewählt, wobei sich die Academy aus einem Kreis von über 60 internationalen Sportlegenden zusammensetzt. Es sind alles ehemalige Sportler, die den Sport in ihrer Disziplin massgebend geprägt haben. Die Einzigartigkeit des Wettbewerbs besteht aber sicherlich darin, dass sich Laureus und somit die ganze Laureus-Familie für die Generation von morgen einsetzt. Sport for Good – das Motto und die Vision der Stiftung und somit der Glaube daran, dass Sport die Kraft hat, das Leben junger Menschen nachhaltig zu verbessern.

Von der Schweiz ist der Rollstuhlfahrer Marcel Hug vertreten. Warum wurde er nominiert?
Es ist bereits seine zweite Nominierung für die Laureus World Sports Awards nach 2014. Aber das Jahr 2016 war mit Abstand das erfolgreichste in der Karriere von Marcel Hug, denn er hat im Rollstuhlsport fast alles gewonnen. In Rio gewann er vier paralympische Medaillen, davon zwei goldene. Zudem war er an fünf traditionsreichen Citymarathons siegreich, ganz zu schweigen von vier Weltrekorden, die er innehat. Die Nominierung ist die Anerkennung für Marcel Hugs international herausragende Leistungen.

Hätte es keine anderen Schweizer Sportler gegeben, die diese Ehre verdient hätten? Roger Federer oder Nicola Spirig um zwei Namen zu nennen…
Die Ehre hätten sicherlich viele Sportler verdient. Roger Federer hat 2016 verletzungsbedingt ein halbes Jahr pausiert. Aber Nicola Spirig wäre durchaus auch in Frage gekommen. Aber über alle Sportarten gesehen werden stets nur sechs Personen nominiert. Da müssen die Sportler ihre Disziplin international dominiert haben. Die Journalisten haben sich in diesem Jahr für Marcel Hug ausgesprochen.

Wer steht eigentlich hinter der Laureus Stiftung?
Laureus wurde als globale Bewegung von Richemont, unterstützt durch die Marke IWC Schaffhausen sowie von Daimler durch die Marke Mercedes-Benz, ins Leben gerufen. Es verbindet Menschen aller Nationen in ihrer Begeisterung für Sport und im Engagement für eine bessere Zukunft. Neben der «Laureus Sport for Good Foundation», dem karitativen Engagement von Laureus, gehören auch die «Laureus World Sports Academy» und die «Laureus World Sports Awards» dazu. Als eine von acht nationalen Stiftungen ist Laureus Schweiz in vier sozialen Sportprojekten aktiv und unterstützt hierzulande jährlich über 10‘000 Kinder und Jugendliche, die sozial, wirtschaftlich oder physisch benachteiligt sind. Weltweit hilft Laureus Millionen von Kindern und Jugendlichen in 35 Ländern mit mehr als 150 Projekten, sich auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten.

Inwiefern können Sie als Schweizerin Einfluss auf das Nominationsverfahren nehmen?
Als Landesstiftung respektive in der Funktion als National Foundation Managerin habe ich persönlich keinen Einfluss auf das Nominationsverfahren.

Sie haben Ihr ganzes Berufsleben dem Sportmarketing gewidmet. Was sind die Haupteigenschaften des Sportmarketings?
Sport hat mich ein Leben lang begleitet und geprägt. Die Kraft der Leidenschaft, die Willensstärke und das Herzblut sind es, welche für mich persönlich diese Aufgabe einzigartig machen. Die Vielfalt und der Umgang mit verschiedensten Interessensgruppen, u.a. Sportlern, Sponsoren, bedingen verschiedenste Fähigkeiten. Die emotionale Ausstrahlung des Sports macht die Marketingaufgabe einerseits sehr attraktiv und andererseits aber auch herausfordernd.

Kämpfen Sie auch mit konjunkturellen Schwankungen? Laureus zählt seit Jahren auf die Unterstützung aus der Privatwirtschaft. So sind die Mittel für Corporate Social Responsibility auf Unternehmensseite nicht unerschöpflich, was in den letzten Jahren bei der Sponsorengewinnung deutlich spürbar war. Umso wichtiger ist es, dass ein Partner den Mehrwert eines sozialen Engagements erkennt und sich deshalb längerfristig verpflichtet.

Wer ist für Sie persönlich der weltbeste Sportler?
Einen Namen zu nennen wäre verfehlt. Ich bin versucht alle unsere 33 Laureus-Botschafter aufzuzählen. Aber ich formuliere es mal so: Der weltbeste Sportler ist ein Mensch, der vermag seine Leidenschaft zu teilen und dies im Sinne der gesellschaftlichen Herausforderungen auch für einen guten Zweck einzusetzen.


Der Schweizer Privatsender TV24 überträgt am 14. Februar ab 18:30 Uhr die Laureus World Sport Awards live aus Monaco.



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