08.05.2018

Axel Springer

Digitale Aktivitäten treiben Geschäft an

Im ersten Quartal sind die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um rund 7 Prozent auf 774 Millionen Euro gestiegen.
Axel Springer: Digitale Aktivitäten treiben Geschäft an
Die digitalen Aktivitäten von Axel Springer haben im ersten Quartal um von 9,5 Prozent zugelegt und lieferten damit gut 70 Prozent des Konzernumsatzes. (Bild: Keystone/DPA/Michael Kappeler)

Digitale Immobilien- und Job-Portale wie Stepstone und Immoweb treiben das Geschäft des deutschen Medienhauses Axel Springer («Bild», «Welt») an. Im ersten Quartal stiegen die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 7 Prozent auf 774 Millionen Euro. Die digitalen Aktivitäten legten dabei um von 9,5 Prozent zu und lieferten damit gut 70 Prozent des Konzernumsatzes, wie das Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte.

Der bereinigte Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 16 Prozent auf 171 Millionen Euro. Für 2018 prognostiziert Springer ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, wie Springer weiter mitteilte.

Werbeumsätze und Digitalausgaben laufen gut

Erfreulich habe sich das Nachrichtengeschäft entwickelt, dabei vor allem die Werbeumsätze der gedruckten «Bild»-Zeitung und die Digital-Ausgaben von «Bild» und «Welt» mit mehr als 470’000 Abonnenten, wie Vorstandschef Mathias Döpfner sagte. Auch die US-Webseite «Business Insider» und der europäischen Ableger der US-Publikation «Politico» entwickelten sich positiv.

So erwirtschaftete Springer im Segment News Media 351,5 Millionen Euro, 1,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Marketingbereich stiegen die Erlöse um 5 Prozent auf 118,1 Millionen Euro. Kräftig legten die Digitalanzeigen zu. Das Segment Classifieds Media verzeichnete ein Plus von 16,2 Prozent auf 290,2 Millionen Euro.

Rückzug aus Türkei-Geschäft

Der Axel-Springer-Verlag zieht sich schneller als geplant aus seinem Türkei-Geschäft zurück. Man habe sich auf den vorzeitigen Verkauf des rund siebenprozentigen Anteils an Dogan TV für 160 Millionen Euro verständigt, sagte Döpfner am Dienstag.

Der Ausstieg sei wirtschaftlich extrem erfreulich – «weil wir unser Geld schneller haben und es für anderes Wachstumsgeschäft in unseren Kernfeldern einsetzen können.» Allerdings sei der Auslöser des Verkaufs ein «ausserordentlich bedauernswertes Zeichen für den unabhängigen Journalismus in der Türkei».

Die Dogan Holding hat einen Verkauf sämtlicher Medienaktivitäten («Hürriyet» und CNN Türk) an die Mediengruppe Demirören eingeleitet, der Nähe zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nachgesagt wird. Der deutsche Medienkonzern war Anfang 2007 mit 25 Prozent bei Dogan TV eingestiegen und hat seinen Anteil zuletzt gekappt. Die Verkaufsabsicht habe es aufgrund einer politischen und wirtschaftlichen Entwicklung gegeben.

Kein direkter Zusammenhang zu Yücel

«Dass sich das vor dem Hintergrund der aktuellen Verhältnisse nicht zum Positiven verändert hat, ist wohl klar», erklärte der Springer-Chef. Er betonte aber auch: «Das hat aber jetzt keinen direkten politischen Zusammenhang zu Deniz Yücel oder so etwas.» Der «Welt»-Korrespondent sass gut ein Jahr in türkischer Haft, da ihm die Regierung Terrorunterstützung vorwarf.

Axel Springer ist über ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Medienhaus Ringier auch in der Schweiz tätig. Das Gemeinschaftsunternehmen Ringier Axel Springer Schweiz ist seit 1. Januar 2016 operativ tätig. Zum Portfolio gehören etwa die Zeitschriften «Bilanz», «Beobachter», «GlücksPost» und die «Schweizer Illustrierte» oder die «Handelszeitung». (sda/reu/dpa/cbe)



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