Die «Gewalt des aktuellen politischen Klimas» in der Türkei sowie die «beunruhigende Entwicklung der Ereignisse» machten es der Redaktion unmöglich, ihre journalistische Arbeit korrekt auszuüben, erklärte die Wochenzeitung am Montag auf ihrer Internetseite. Die neun Angestellten von «Zaman France» sowie auch die Leser seien «wachsenden Sicherheitsrisiken» ausgesetzt, hiess es weiter.
Viele Todesdrohungen in der Vergangenheit
Der Zeitung zufolge erhielt die Redaktion in der Vergangenheit 200 Todesdrohungen. Chefredakteur Emre Demir warf der in der Türkei regierenden AKP eine «Denunziationskampagne» vor. In Istanbul waren die «Zaman» sowie ihre englischsprachige Version «Today's Zaman» im Juli geschlossen worden.
Die «Zaman» war bis zur staatlichen Übernahme das Flaggschiff der Bewegung von Prediger Fethullah Gülen, den die türkische Führung für den Umsturzversuch Mitte Juli verantwortlich macht. Nach dem gescheiterten Militärputsch hatte die Regierung bereits zahlreiche kritische Journalisten ins Visier genommen und dutzende Haftbefehle ausgestellt. (sda/afp)