23.01.2017

L'Hebdo

Ein Schlag für die Westschweizer Presse

Die Reaktionen auf die Einstellung die Zeitschrift «L'Hebdo» fallen heftig aus. Die Gewerkschaften zeigen sich konsterniert und sorgen sich um die Medienvielfalt in der Romandie. Die höchste Ehrerbietung an das Magazin kommt allerdings von Bundesrat Alain Berset.
L'Hebdo: Ein Schlag für die Westschweizer Presse
Eine Frau liest in einer Ausgabe des Magazins «L'Hebdo». (Bild: Keystone)

Der Journalistenverband Impressum zeigte sich konsterniert und wütend über die Einstellung des Westschweizer Wochenmagazins «L'Hebdo» (persoenlich.com berichete). Es sei eine Schande, dass ein so grosses Medienhaus wie Ringier Axel Springer 37 Personen auf die Strasse stelle. Der Verband appelliert an die soziale Verantwortung des Unternehmens und verlangt, dass alle Alternativen geprüft würden, um Entlassungen zu verhindern.

Ringier Axel Springer Schweiz müsse in einen Dialog treten mit der Politik und der Zivilgesellschaft, schreibt Impressum in einer Mitteilung. Das Verschwinden von «L'Hebdo» stellt aus Sicht des Verbandes ein unermesslicher Verlust für die Vielfalt und Qualität der Medienlandschaft in der Romandie dar.

Schwerer Schlag für Pressevielfalt

Die Mediengewerkschaft Syndicom sprach von einem weiteren schweren Schlag für die Westschweizer Presse. Sie zeigte sich beunruhigt über die Folgen für die Medienvielfalt, den investigativen Journalismus und die Zukunft der Medien in der Romandie.

Syndicom erinnerte daran, dass Ende 2016 bereits Entlassungen bei der «Tribune de Genève» und «24 Heures» der Tamedia-Gruppe vorgenommen worden seien. Die Gewerkschaft für Medien und Kommunikation bedauerte, dass die beiden Deutschschweizer Medienkonzerne auf diese Weise über Sein und Nichtsein wichtiger Titel der Westschweizer Presse entscheiden könnten.

Solidarität von Politikern

Auch die Waadtländer Regierung und die Stadt Lausanne bedauerten den erneuten schweren Schlag für die Westschweizer Presse nach den Restrukturierungen bei der «Tribune de Genève» und «24 Heures». Der Waadtländer Regierungsrat verlangte eine Zusammenkunft mit der Ringier-Konzernleitung, um Alternativen zu diskutieren.

In den sozialen Medien gab es zahlreiche betroffene Kommentare und Solidaritätsbekundungen von Politikerinnen und Politikern: Die höchste Ehrerbietung an das Magazin und seine Macherinnen und Macher kam von Bundesrat Alain Berset. Er twitterte: «Wenn man wie ich mit 'L'Hebdo' aufgewachsen ist, ist es schwierig, sich sein Verschwinden vorzustellen.» (sda/wid)

Lesen Sie dazu auch den Blog-Beitrag von «persönlich»-Verleger Matthias Ackeret.



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Kommentare

  • Nico Herger, 24.01.2017 08:11 Uhr
    Wie lange gehts wohl, bis Links-Grün Subventionen für die welsche Presse verlangt?
  • Roger Doelly, 24.01.2017 02:22 Uhr
    «Der Zeitpunkt kommt überraschend»? «Ein unantastbarer Leuchtturm»? Wo und in welcher Zeit leben Sie eigentlich Herr Ackeret?
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