von Christian Beck
«Äxgüsi, liebe Leser», hiess es am Dienstagmorgen auf Blick.ch. Im Newsroom in Zürich seien momentan alle Redaktionssysteme offline. Gross war entsprechend die Hektik. Kurz nach Mittag kam die Entwarnung:
Die Netzwerkstörung ist behoben.
— Ringier AG (@ringier_ag) 31. Januar 2017
«Die Netzwerkstörung dauerte seit den frühen Morgenstunden und wurde am Mittag von der Swisscom behoben», sagt Danja Spring, Ringier-Kommunikationschefin a.i., auf Anfrage von persoenlich.com. Eine Swisscom-Netzwerkverbindung funktionierte nicht und verhinderte so die Kommunikation zwischen den Standorten Dufourstrasse in Zürich und Zofingen. In Zofingen befindet sich das Backup-Rechenzentrum.
Die Störung hatte zur Folge, dass Blick.ch während Stunden keine Updates machen konnte. Aktualitäten wurden über die Social-Media-Kanäle verbreitet. Als die Störung behoben wurde, war klar: «Der ‹Blick› kann planmässig produziert werden», so Spring.
«Blick am Abend» ging ins Exil
Unsicher war zwischenzeitlich, ob der «Blick am Abend» rechtzeitig erscheinen konnte. Thomas Benkö, stv. Chefredaktor des «Blick am Abend», schrieb auf Twitter, dass das Produktionsteam nach Zofingen reise, um dort zu produzieren:
Eigentlich sollten wir jetzt @blickamabend produzieren - stattdessen sitzen wir im "Produktions-Shuttle" nach Zofingen. #serverdown pic.twitter.com/6RolICaKWD
— Thomas Benkö ☠ (@ThBenkoe) 31. Januar 2017
Ohne Netz geht gar nix: @ThBenkoe und @blickamabend ziehen aus, produzieren heute in Zofingen #serverdown #blackout pic.twitter.com/ehRkecjKiJ
— Katia Murmann (@katiamurmann) 31. Januar 2017
«Unser Notfallszenario für solche Ausfälle kam zur Anwendung», sagte Spring weiter. Dieses Szenario sieht vor, dass die «Blick am Abend»-Produktion umgehend nach Zofingen verlegt wird. Von dort aus konnte die Dienstagausgabe rechtzeitig abgeschlossen werden.
Geschafft! Trotz #Serverdown alle Seiten rechtzeitig in die Druckerei geschickt. Danke allen Helfern! pic.twitter.com/7liAcdFSG6
— Blick am Abend (@blickamabend) 31. Januar 2017
Nicht nur der «Blick»-Newsroom war betroffen, sondern auch Radio Energy Zürich. Statt Computer kamen Stift und Papier zum Einsatz:
Heute gibt's die Nachrichten bei @energy_ch wieder einmal #oldschool! #serverdown #totallockdown @ringier_ag pic.twitter.com/eAgqPFqlkm
— Matthias Halbeis (@matthiashalbeis) 31. Januar 2017
Notfallszenario wegen Stromausfall erarbeitet
Ausfälle in dieser Dimension sind die Ausnahme. Im Januar 2012 kam es im Quartier Zürich-Seefeld zu einem grossen Stromausfall. Dies hatte damals zur Folge, dass der «Blick am Abend» zum ersten Mal seit Bestehen nicht erschienen war (persoenlich.com berichtete).
«Die damals erarbeiteten Notfallszenarien kamen am Dienstag zum Einsatz», so Spring. Ringier sei den ganzen Morgen im engen Austausch mit Swisscom gestanden, welche «mit Hochdruck an der Behebung der Störung gearbeitet hat». Und als der Ausfall am Mittag behoben wurde, war auch klar: «Das angewendete Notfallszenario hat gut funktioniert.»