06.08.2017

SRF

Hostie als «Snack» verärgert Katholiken

Die Serie «Im Schatten der Burg» stiess letzte Woche bei einigen Zuschauerinnen und Zuschauern sauer auf. Beim Schweizer Fernsehen gingen laut einem Bericht mehrere Beschwerden ein.

Es ist ein Wort, dass bei einigen Zuschauerinnen und Zuschauern von SRF vergangene Woche für Empörung gesorgt hat. Als «Snack» betitelte ein Fernsehsprecher in der Serie «Im Schatten der Burg» eine Hostie. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, haben sich verschiedene Zuschauer beim Fernsehen beschwert. Auch die katholische Kirche hat interveniert.

Für die Sendung am Montag begleitete ein Fernsehteam die Familie Dietschi, die drei Wochen wie im Mittelalter lebt, in die Kirche. Die 8-jährige Tochter Ladina gibt nach dem Gottesdienst eine geweihte Oblate ihren Geschwistern, die sie aufteilen und essen. Der Fernsehsprecher sagt dazu: «Die Hostie wird zum Snack für Katja und Maurin.» 

«Der Kommentar, der die Hostie als Snack bezeichnet, hat uns sehr geärgert», sagt Hansruedi Huber, Sprecher des Bistums Chur, in der NZZaS. Er habe darum im Namen des Bistums beim Schweizer Fernsehen interveniert. Simon Spengler, Sprecher des Zürcher Synodalrats, spricht demnach von einer unbedarften und stossenden Bemerkung.

Bereits in der Sendung Giacobbo/Müller kam es zu abfälligen Bemerkungen über die Hostien. «Diesmal ging es aber nicht um eine Satire-Sendung», sagt Spengler, «sondern um eine Informationssendung mit Bildungsanspruch. Da sind solche Äusserungen für uns nicht akzeptabel.»

Das Schweizer Fernsehen hat die Passage aus dem Video entfernt und eine Entschuldigung auf der Website publiziert. «Uns war die Sensibilität des Themas zu wenig bewusst», sagt Basil Honegger, Redaktionsleiter von «Schweiz aktuell» gegenüber der NZZaS. «Es lag uns fern, mit dieser Szene die religiösen Gefühle der Zuschauer zu verletzen.» (wid)



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