von Edith Hollenstein
Möglichst nah, möglichst persönlich, denn er ist ja «einer von uns», wie sein Wahl-Slogan von 2014 lautete: Nachdem am Wochenende über die «NZZ am Sonntag» Filippo Leuteneggers Kandidatur für das Zürcher Stadtpräsidium öffentlich wurde (persoenlich.com berichtete), lud der FDP-Politiker am Montagnachmittag zur Medienkonferenz.
Diese hielt er aber nicht etwa in einem Amtshaus oder einem Restaurant-Saal ab, sondern bei sich zu Hause an der Forchstrasse in Zürich. Wie ein Foto und ein entsprechender Bericht im Tagi vom Dienstag zeigt, handelte es sich beim «Konferenzraum» um «ein Loft mit Blick auf einen lauschig-grünen Innenhof». Dort versammelten sich einige Journalisten, ausgerüstet mit Mikrofonen, Laptops und anderem Schreibwerkzeug unter dem Kronleuchter in Leuteneggers «Mehrzweckraum». Dort habe der frühere SRF-Chefredaktor seine Kandidatur begründet – oder «warum er Corine Mauch das Amt abjagen will», wie es der Tagi formulierte.
In den Interviews, welche in beiden grossen Zürcher Tageszeitungen erschienen sind, zeigte Leutenegger auf, wo sein Hauptfokus liegen wird: In der Finanz- und Verkehrspolitik.
Daneben musste er natürlich sowohl im Tagi als auch in der seiner politischen Ausrichtung nahe liegenden NZZ erklären, warum er als amtierender Stadtrat seine Ratskollegin Mauch herausfordert. «Das ist legitim in einem demokratischen Staat», so seine Botschaft diesbezüglich. Und bezüglich Problemen mit der Konkordanz sagt er in der NZZ: «Da werden wir einen Modus Vivendi finden.»
Sehr wahrscheinlich hat Leutenegger der versammelten Journalistenschar bei sich zu Hause auch gleich das Du angeboten, wie er das in solchen Situationen gerne tut. Und falls einer etwas schreibt, was aus seiner Sicht nicht stimmt: «Dann moniere ich das umgehend und meistens entschuldigt sich der Redaktor dafür, und dann ist der Fall für mich erledigt, sagte er 2014 bei seiner ersten Kandidatur als Stadtpräsident. (eh)