17.01.2017

SRF

Mit Jana und Nino über die Abstimmungen chatten

Das Schweizer Radio und Fernsehen lanciert den ersten Abstimmungs-Chatbot. «Janino» gibt dem Publikum Auskunft über die anstehenden Vorlagen. Für SRF ist das Angebot ein Experiment. Lerneffekte stehen laut Konrad Weber, Leiter News Lab, im Mittelpunkt.
SRF: Mit Jana und Nino über die Abstimmungen chatten
von Michèle Widmer

Mit einem neuen interaktiven Angebot versucht SRF das Interesse der Jugendlichen für politische Themen zu wecken. In einem Chatbot auf Facebook kann sich das Publikum mit Jana und Nino alias «Janino» über die am 12. Februar anstehenden Abstimmungsvorlagen unterhalten.

Welches sind die wichtigsten Argumente der Befürworter? Was meinen die Gegner? Und was kostet eine mögliche Annahme der Vorlage? Auf solche und weitere Fragen hat «Janino» eine Antwort parat. Wer das Angebot von SRF nutzen will, braucht allerdings einen Facebook-Account. «Uns ging es in erster Linie um eine schlanke und schnelle Umsetzung», sagt Konrad Weber, Leiter SRF News Lab, auf Anfrage von persoenlich.com. Deshalb habe man auf ein bereits vorhandenes Tool zurückgegriffen, bei dem man über die Facebook-Community von SRF News eine breite Personengruppe ansprechen könne.

Mit dem Angebot fokussiert SRF auf jüngere Nutzer, welche tendenziell über Facebook besser angesprochen werden können, als über die klassische Möglichkeiten der Berichterstattung.

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Wer sich in den Chatbot auf Facebook einklickt, wird von Jana und Nino begrüsst. «Hallo, wir helfen dir, damit du dir schnell und fundiert deine Meinung zu den Abstimmungen bilden kannst», schreiben die zwei. Der Nutzer kann das Gespräch direkt starten oder sich Hilfe holen. Danach wählt er mittels Klicks auf Buttons die entsprechende Abstimmungsvorlage aus und führt so durch die Diskussion. Dabei vertritt Janina die Ja-Stimmen und Nino die Gegenhaltung. Immer wieder gibt es die Möglichkeit, sich Themen mittels Grafiken und Beiträgen aus SRF-Sendungen erklären zu lassen.

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«Eins erstmal vorab. Wir sind eine Beta-Version. Quasi ein Baby-Bot. Wir geben uns alle Mühe. Aber bitte verzeih uns, wenn nicht alles immer perfekt funktioniert», entschuldigt sich «Janino» zudem am Anfang. Der Chatbot ist für SRF ein Experiment. Der Lerneffekt stehe klar im Mittelpunkt, sagt Weber. «Wir erhoffen uns, möglichst viele Erkenntnisse über die User-Führung und Nutzung dieses Bots in Erfahrung bringen zu können und damit für mögliche weitere Projekte zu lernen.»

Nebst der Navigation über die Buttons können Nutzer über die Eingabe von Stichworten zum Beispiel die Haltung der Parteien zur Vorlage abfragen. Ganze Fragen eintippen, kann das Publikum allerdings noch nicht. «Es gibt viele weitere Ideen, die wir im Moment aber noch nicht umgesetzt haben», sagt Weber. So wäre zum Beispiel ein Resultate-Service direkt am Abstimmungssonntag möglich. Aber SRF möchte nun zuerst einmal analysieren, wie das Angebot generell beim Publikum ankommt. Quantitative Ziele hat man sich dabei keine gesteckt.



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