Bei der hauseigenen Nachrichtenagentur von Tamedia ist Performance von Artikeln testweise lohnrelevant. Nach der Ankündigung von Peter Wälty, verantwortlich für den Bereich Digital News und Developement, im Interview von persoenlich.com hagelt es Kritik. Laut Mark Eisenegger, Kommunikationsprofessor an der Universität Zürich, fördern solche Bonussysteme Übertreibung und Effekthascherei (persoenlich.com berichtete).
Je mehr Klicks, desto höher der Lohn: Die «Blamage der Woche» geht an @peter_waelty von @Tamedia. #Clickbaiting #Tamedia #Medienkritik pic.twitter.com/MYUWrYt9mE
— Beobachter (@BeobachterRat) 28. Februar 2017
Nun zieht der «Beobachter» nach. In der neuesten Ausgabe, welche am Freitag erscheint, macht das Magazin Peter Wälty und seine Idee zur «Blamage der Woche». Ein solches Anreizsystem sei in Zeiten von Fake News ein «irritierendes Signal».
Wälty reagiert gelassen auf den Beitrag: «Ich habe gleich heute morgen zwei Belegsexemplare des Beobachters bestellt. Eines wird gerahmt und bei mir im Büro aufgehängt. Das andere kriegt meine Mutter. Sie sammelt Artikel über mich.» So ganz will er die Kritk allerdings nicht auf sich sitzen lassen. «Wir verwenden die Kolumne beim nächsten NXP-Teammeeting, um zu zeigen, wie man es nicht machen darf: Zuspitzen, verdrehen, unterstellen», fügt er an. (wid)
KOMMENTARE
01.03.2017 11:27 Uhr