09.10.2016

SRG

Roger de Weck soll Rücktritt planen

Die «NZZ am Sonntag» will wissen, dass der SRG-Generaldirektor im Herbst 2017 sein Amt abgeben wird. Sein Nachfolger sei auch schon bestimmt. Die SRG bestätigt derweil «Überlegungen zur Nachfolge».
SRG: Roger de Weck soll Rücktritt planen
Soll laut «NZZ am Sonntag» im Herbst 2017 sein Amt als SRG-Generaldirektor abgeben: Roger de Weck. (Bild: Keystone/Peter Schneider)

Roger de Weck soll das Amt des Generaldirektors der SRG im Herbst 2017 abgeben, schreibt die «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf mehrere Quellen. Demzufolge hat der Verwaltungsrat der SRG in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit dem designierten Präsidenten Jean-Michel Cina die Stabsübergabe an der Spitze der SRG vorbereitet.

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Gilles Marchand, Direktor RTS. (Bild: SRG)


Auf de Weck folge sein Stellvertreter Gilles Marchand, der Direktor des Westschweizer Radios und Fernsehens, schreibt die NZZaS weiter. Marchand komme auf dem Berufungsweg ins neue Amt; die Stelle des Generaldirektors werde anders als bei früheren Ernennungen nicht ausgeschrieben. Erforderlich sei noch die Zustimmung der SRG-Delegierten, sie gelte aber als Formalie.

Laut der Zeitung hätten die Verwaltungsräte der SRG dieses Vorgehen gewählt, weil sie sich in Zeiten, in denen der öffentliche Rundfunk scharfer Kritik ausgesetzt ist, eine möglichst reibungslose Amtsübergabe wünschten. Das Stimmvolk entscheidet in zwei bis drei Jahren über die No-Billag-Initiative, die eine Aufhebung der Empfangsgebühren verlangt.

Guter Ruf, schlechtes Deutsch

Gilles Marchand hat als Chef des Westschweizer Fernsehens einen guten Ruf: Er gilt als kommunikationsstarke Führungspersönlichkeit. Seine Schwäche ist, dass er für die neue Funktion zu wenig gut Deutsch spricht. Die SRG will laut NZZaS die Stabübergabe gegen Ende Jahr bekanntgeben, aber erst im Herbst 2017 umsetzen. So bekommt Marchand Zeit, um sein Deutsch aufzubessern.

Die Aufgabe, Deutschschweizer Politiker von der Bedeutung des Service public zu überzeugen, werde jedoch zu einem guten Teil vom Oberwalliser Jean-Michel Cina übernommen, so die NZZaS. Cina ist zurzeit noch Regierungsrat seines Kantons und wird im Mai 2017 Präsident der SRG (persoenlich.com berichtete). Die Radio- und Fernsehgesellschaft ist in der Romandie viel weniger umstritten als in der Deutschschweiz. Roger de Weck beantwortete die Fragen der NZZaS zu seiner beruflichen Zukunft nicht. 

2018 im Pensionsalter

Am Sonntag gab die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft eine Stellungnahme ab: «Die SRG bestätigt Überlegungen zur Nachfolge von Generaldirektor de Weck, da er 2018 das Pensionalter erreicht.» Das reguläre männliche Pensionsalter aller SRG-Mitarbeiter ist 65 Jahre. Bei Kaderangestellten gebe es eine Regelung, die eine Verlängerung bis maximal 70 Jahre ermöglicht, schreibt die SRG weiter. Allerdings müsste sowohl das Einverständnis des betroffenen Mitarbeiters als aus der vorgesetzten Instanz vorliegen.

Roger de Weck ist seit 2011 Generaldirektor der SRG. Er war davor unter anderem Moderator der SRF-«Sternstunde» und Chefredaktor der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit» und des Zürcher «Tages-Anzeigers». (NZZaS/sda)



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