11.01.2018

Iakom

SRG punktet mit Qualität, Private mit lokalem Bezug

Die Schweizer geben den von ihnen genutzen Radio- und Fernsehprogrammen laut einer Bakom-Studie gute Noten. Insgesamt schneidet die SRG besser ab als private Anbieter. Die No-Billag-Debatte wirkt sich eher positiv auf die Bewertung der SRG-Sendungen aus.
Iakom: SRG punktet mit Qualität, Private mit lokalem Bezug
Ein Radiomoderator im Studio von SRF 1. (Bild Keystone/Christian Beutler)

Die Schweizer Bevölkerung ist mit den von ihnen genutzten Radio- und Fernsehprogrammen zufrieden. Die Qualität der SRG-Angebote wird höher eingeschätzt als die der privaten Anbieter. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Bericht der kontinuierlichen Publikumsbefragung zur Nutzung und Bewertung des privaten und öffentlichen Rundfunks 2017 des Bundesamts für Kommunikation. Die Befunde der Studie basieren auf einer repräsentativen Telefonbefragung durch das Befragungsinstituts Demoscope im Frühjahr 2017 mit 3612 Befragten ab 15 Jahren in allen vier Sprachregionen der Schweiz.


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Wie in den Vorjahren werden die Angebote der SRG-Radiosender mit leichtem Vorsprung am besten bewertet (3.9 im Durchschnitt auf einer Skala von 1 «sehr schlecht» bis 5 «sehr gut»), schreibt das Forschungsunternehmen Iakom, welches die Studie im Auftrag des Bakom durchgeführt hat. Die Nutzer würden die Qualität der Regional-TV-Sender, der SRG-TV-Sender und der SRG-Radiosender nochmals besser bewerten als in den letzten Jahren. In diesem Jahr wurde das Angebot der SRG-Fernsehsender (3.8) erstmals insgesamt besser bewertet als die lokalen Radiosender (3.7).

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Die regionalen Fernsehangebote werden positiv bewertet (mit 3.5 über dem neutralen Skalenmittel von 3), aber in der Gesamtzufriedenheit liegen sie hinter den Angeboten der SRG und den Angeboten der lokalen Radioprogramme. Bei der Zuwendung zu den SRG-Radio- und -Fernsehsendern spielt die hohe Professionalität und der Informationsgehalt eine entscheidende Rolle. Bei den Angeboten der Lokalradiosender und des Regionalfernsehens ist der lokale Bezug die zentrale Leistung und wird von den Zuschauern und Zuhörern entsprechend gewürdigt.

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Die kontinuierliche Erhebung der Qualitätsbewertung durch das Publikum soll die Frage beantworten, wie die in der Schweiz wohnhafte Bevölkerung die Radio- und Fernsehangebote bewerten, die sie nutzen. Die Ergebnisse, der seit 2009 jährlich durchgeführten Befragung (immer mindestens 3600 Personen), weisen laut den Autoren Stabilität auf hohem Niveau aus.

Die öffentliche Debatte um den Wert der SRG-Angebote hat sich laut Iakom nicht negativ auf die Bewertung der Angebotsqualität ausgewirkt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die «Gesamtzufriedenheit» (3.9) mit den SRG-Fernsehangeboten sogar signifikant gestiegen. Folgende Bewertungskriterien liegen im Durchschnitt signifikant über dem Vorjahr: «Professionalität» (4.1), «Ausgewogenheit» (3.7), «Glaubwürdigkeit» (4.1) und die «Unterhaltsamkeit» (4.1). Die Bewertung der SRG-Radioangebote war in allen Bewertungsdimensionen etwas besser als im Vorjahr. Allerdings wurde nur der «Lokalbezug» (3.3) und die Summe der Bewertungen (27.4) signifikant besser bewertet. (pd/wid)



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Kommentare

  • niko müller, 12.01.2018 20:19 Uhr
    @victor brunner: danke für ihren kommentar. jedes einzelne wort trifft ins schwarze.
  • Victor Brunner, 11.01.2018 17:24 Uhr
    "Private mit lokalem Bezug", Die Privaten haben es nicht wirklich geschafft einen guten journalistischen Lokalbezug zu schaffen. Dünne Meldungen und VJs vor Ort die dann noch irgendeinen Nachbarn interviewen der seine Sicht der Dinge darlegen kann. Meistens nicht auf hohen Niveau. Ausnahme mögliche Krawalle: dann sind die VJs schon Stunden vor Ort, interviewen Mediensprecher der Stadtpolizei obwohl noch kein Chaot sichtbar. Beispiel TeleZüri. Nie wirklich entwickelt. Gleich altbacken wie vor 10 Jahren, da hilft auch Frau Bosers lächerliches Sendegefäss nicht. Gili, einmal eine wirklich kompetente Person ist mittlerweile zum Steigbügelhalter der Rechten geworden. Sitzt Blocher oder Köppel bei ihm ist fast nur noch der Haaransatz über der Tischkante sichtbar, so tief verbeugt er sich! Seit TZ zur Wanner-Gruppe gehört, das heisst nicht mehr regional, sondern Mittellandabdeckung ist das Profil ganz weg.
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