Ein dreitägiger Stromausfall legt ganz Europa lahm. Diesem Horrorszenario widmet das Schweizer Fernsehen SRF am Montag einen ganzen Thementag namens «Blackout».
Gegenüber der «SonntagsZeitung» äussert Nathalie Rufer, Projektleiterin des Thementags, das Szenario sei durchaus realistisch. Unabhängige Stromnetzexperten der ETH Zürich kritisieren jedoch, das Szenario sei unrealistisch, schreibt die «SonntagsZeitung» (Artikel online kostenpflichtig verfügbar). ETH-Professor Anton Gunzinger sagt: «Dass die Stromversorgung während drei Tagen ausfällt, ist fast nicht möglich. Wir haben jederzeit genügend Strom.» Auch Cyberangriffe auf das Stromnetz seien extrem unwahrscheinlich.
Andreas Ulbig, Stromnetzexperte an der ETH Zürich, sagt: «Dass ganz Europa ein Blackout erleidet, ist sehr unwahrscheinlich. Solche Horrorszenarien werden durch die mit der Energiewende einhergehende dezentralere Stromproduktion eher unwahrscheinlicher.»
Die Vertreter der erneuerbaren Energien würden befürchten, SRF beeinflusse damit die bevorstehende Volksabstimmung über die Energiestrategie. «Die Sendung ist ein achtstündiger Werbespot für die Argumente der Gegner der Energiestrategie 2050», sagt Stefan Batzli, Geschäftsleiter von AEE Suisse, der Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. «Es ist irritierend, dass SRF einige Monate vor so einer wichtigen Abstimmung eine solch unobjektive Sendung bringt», heisst es in der «SonntagsZeitung» weiter. (pd/clm)
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