Mitarbeitende der NZZ-Mediengruppe hatten am Mittwochmorgen eine überraschende Botschaft von CEO Veit Dengler in der Mailbox. Die Unternehmensleitung hat das Familienreglement rückwirkend auf den 1. Januar 2017 überarbeitet. «Die besten Teams sind gemischte Teams», heisst es im E-Mail, das Sprecherin Myriam Käser persoenlich.com nachträglich auf Nachfrage weiterleitet. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei ein Thema für Frauen – und für Männer. Die NZZ wolle sich als Arbeitgeberin in diesem Bereich stärker engagieren, heisst es darin weiter.
Im Rahmen dieser Änderungen lanciere das Unternehmen die Initiative «Familie im Fokus», sagt Käser. Zusammen mit HR-Chefin Petra Feigl-Fässler habe Dengler die Einzelheiten an den Standorten Luzern, Zürich und St. Gallen am Mittwoch vorgestellt. Mitarbeitende aus den Regionen Luzern, St. Gallen und Zürich hätten zu diesem Anlass von ihren Erfahrungen als berufstätige Eltern erzählt.
Explizit Männer angesprochen
Das veränderte Familienreglement umfasst fünf Seiten und ist in die Phasen direkt nach der Geburt, Kleinkind und Kindergarten/Schulzeit gegliedert. Neu haben Väter nach der Geburt eigener Kinder oder bei einer Adoption Anspruch auf bezahlte Ferien von zwei Wochen. Diese müssen innert Jahresfrist bezogen werden. Dazu kommt die Möglichkeit, innerhalb der ersten zwei Lebensjahre des Kindes einen unbezahlten Urlaub von maximal sechs Monaten zu beziehen. Dieser kann gemäss Reglement am Stück oder als maximal in drei Teilen bezogen werden.
In der Kleinkind-Phase will die NZZ den Mitarbeitenden flexiblere Arbeitszeitmodelle bieten. Dazu zählen Teilzeitanstellungen oder Jobsharing – auch auf Kaderstufe. Kommt das Kind in den Kindergarten oder in die Schule, kann ein Mehrurlaub durch Lohnverzicht von bis zu 13 Ferientagen bezogen werden. Alle Abwesenheiten werden in Absprache mit den Vorgesetzten und der Personalabteilung definiert.
«Wir wollen es unseren Mitarbeitenden erleichtern, Familie und Karriere zu vereinbaren», sagt Käser gegenüber persoenlich.com. Angesprochen seien explizit auch die Männer, die sich heute zunehmend in beiden Welten engagieren wollen.
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